Nvidia kündigt neuen AMD64-Chipsatz an

Schon im September will Nvidia den Nforce4-Chipsatz für AMD64-Prozessoren vorstellen.

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Schon im September will Nvidia den Nforce4-Chipsatz für AMD64-Prozessoren vorstellen. Das kündigte der Grafikchip-Spezialist anlässlich der Leipziger Games Convention an.

Allzuviele neue Details rückte Nvidia nicht heraus, nur soviel: Es soll (wie vom Nforce3) Versionen für Ein- (Athlon 64) und Zwei-Prozessor-Systeme (Opteron) geben, vorgesehen ist die Unterstützung von zwei PCI-Express-Grafikkarten. Ob beide Ports jeweils 16 Lanes (PCIe x16) besitzen werden, bleibt unklar -- der anlässlich der Computex vor etwa zehn Wochen gezeigte Einchip-Chipsatz CK8-04 hat angeblich insgesamt 20 PCIe-Lanes, die sich in einen PCI-Express-x16-Slot für Grafikkarten (PEG, PCI Express for Graphics) und entweder einen weiteren x4-Port oder vier weitere x1-Ports aufteilen lassen dürften. Wie die Firma Supermicro etwa mit dem einem Dual-Xeon-Board X6DAE-G2 (mit Intel-E7525-Chipsatz) zeigt, lassen sich aber auch zwei PCIe-x16-Steckfassungen auf ein Board löten, von denen einer mit 16, der andere aber nur mit vier Lanes versorgt wird. Welche Auswirkungen das auf die Leistungsfähigkeit der SLI-Technik zur Grafikkarten-Kopplung hätte, ist noch unklar. Bisher hat noch kein Chipsatz-Hersteller explizit eine Chipsatz-Northbridge mit mehr als insgesamt 24 PCI-Express-Lanes vorgestellt -- diese Einschränkung trifft also auch die vom US-Unternehmen Alienware angekündigte Video-Array-Technik (auf Basis des Intel E7525).

Ob überhaupt auch die Ein-Prozessor-Version des Nforce4 für zwei Grafikkarten ausgelegt sein wird, erwähnte Nvidia nicht explizit. Diese Variante stellt ja auch an andere Komponenten des PC harte Anforderungen: Außer den Prozessor mit seinen rund 90 Watt Maximalleistung müssen Netzteil und Kühlung dann ja auch noch zwei Grafikkarten sicher versorgen, wobei die schnellsten 6800-er-Versionen über 100 Watt schlucken. Außerdem benötigen diese jeweils den Platz, den sonst zwei Erweiterungskarten belegen.

Möglicherweise ist aber der CK8-04 auch gar nicht mit dem Nforce4 identisch, oder Nvidia plant noch mehrere Versionen als bisher angekündigt. Leichte Unklarheit besteht auch in Bezug auf die Festplatten-Anbindung: In kommende "Media and Communications Processors", kurz MCP (so nennt Nvidia Chipsatz-Southbridges), will das Unternehmen nach einer Pressemeldung von Anfang Juni auch einen Serial-ATA-II-kompatiblen Hostadadapter einbauen. Doch das soll erst "Ende des Jahres" soweit sein, außerdem stellte Nvidia die auf 3 GBit/s verdoppelte Datentransferrate und Native Command Queuing (NCQ) in den Vordergrund und gab keine Auskünfte über weitere Zusatzfunktionen wie Hot-Plugging oder einen RAID-Controller. (ciw)