Palm OS Cobalt 6.1 auf der PalmSource-Entwicklerkonferenz vorgestellt

Auf der europäischen Entwicklerkonferenz in München hat PalmSource das Betriebssystem Palm OS Cobalt 6.1 vorgestellt. Das neue Betriebssystem für Palm-OS-Handhelds bringt integrierte Telefonfunktionen nach GSM, GPRS und MUX mit. Auch Treiber für Bluetooth 1.2 und WLANs nach 802.11b (11 MBit/s brutto) inklusive Verschlüsselung mittels WEP sind integriert. Verbesserte Sicherheitsfunktionen nach WPA/802.11i kennt die Software allerdings nicht, während dies in Windows Mobile bereits integriert ist.

Das neue Palm OS unterstützt jetzt NAND-Flash-Speicher für automatische Backups. Bei leerem oder entnommenem Akku sollen damit die Daten automatisch in den NAND-Flash-Speicher geschrieben werden. Weitere Neuerungen betreffen die Fünf-Wege-Navigation und verbesserte Einhandbedienung. SDIO für Erweiterungen über den SD-Kartenslot, USB-on-the-go und FAT32-Dateisystem kennt das Betriebssystem jetzt auch, bislang mussten die Hardware-Hersteller dafür selbst Hand anlegen. Dem Trend zu Geräten mit Displays in VGA-Auflösung folgt auch Cobalt 6.1. Die Software unterstützt VGA-Auflösung im Hoch- und Querformat neben den bislang üblichen Auflösungen für Palm-OS-PDAs.

Mit seinen Telefonvorgaben ist Cobalt 6.1 eindeutig auch auf Smartphones ausgerichtet -- doch ob und wann damit ausgerüstete Geräte kommen, ist alles andere als sicher. Seit Jahresanfang verschickt PalmSource das neue Betriebssystem Cobalt an Lizenznehmer und Entwickler, und jetzt gibt es sogar schon ein Update dafür -- aber kein einziger hat bislang ein Gerät mit Palm OS 6.1 vorgestellt. Die Gerätehersteller setzen bislang weiterhin auf Palm OS 5.x; PalmSource selbst hatte Anfang des Jahres betont, man wolle die 5er-Serie (Garnet) durch Cobalt keineswegs ins Abseits drängen. Man fragt sich, was ein Betriebssystem ohne Hardware soll: Bislang handelt es sich bei Cobalt 6.1 jedenfalls um Software im luftleeren Raum. (dal/c't) / (jr)