Qwest hat angeblich die US-Justiz im Nacken

Nach der Börsenaufsicht interessiert sich angeblich nun das Justizministerium für die Bilanzpraktiken beim hoch verschuldeten Telekommunikationsunternehmen.

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Die Bilanzprüfer des US-Justizministeriums haben viel um die Ohren. Nun könnte laut einem Zeitungsbericht noch eine Ermittlungsakte auf ihrem Schreibtisch gelandet sein, betitelt mit "Qwest Communications". Weshalb das Telekommunikationsunternehmen Untersuchungsobjekt sein soll, weiß das Wall Street Journal nicht zu berichten. Der Fall könnte aber im Zusammenhang mit Ermittlungen stehen, die die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC wegen angeblicher dubioser Abrechnungsmanöver vor kurzem aufgenommen hat.

Das Unternehmen soll unter anderem Kapazitäten seines Glasfasernetzes an andere Firmen verkauft und dann die gleiche Menge von anderen Anbietern erworben haben. An sich kein verwerflicher Vorgang, hätte Qwest den Kauf nicht in seine Umsatzzahlen einfließen lassen, wie es dem Unternehmen vorgeworfen wird. Dadurch sei der Umsatz allein im Jahr 2001 künstlich um eine Milliarde US-Dollar aufgeblasen worden. Qwest steckt mit 26,6 Milliarden US-Dollar tief im Schuldenschlamm, weshalb zum Beispiel Mitarbeiter unbezahlten Sommerurlaub nehmen können.

Qwest weist den Bericht zurück. Man habe keinen Grund zur Annahme, dass sein Unternehmen Ziel einer Untersuchung des Justizministeriums sei, erklärte Vizepräsident Drake S. Tempest. Es wäre "empörend", falls Qwest aus den Medien von einer solchen Untersuchung erfahren würde. "Wir haben alles veröffentlicht, was von uns verlangt wurde, und wir haben vollständig mit der SEC und dem Kongress kooperiert", betonte Tempest. (anw)