Sideloading mit iOS 17.4: So will Apple iPhone-Nutzer schützen

Apple warnt vor neuen Risiken, viele europäische Nutzer würden die Öffnung ablehnen. Der Konzern prüft aber auch in Zukunft alle iPhone-Apps.

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Apple-Logo auf iPhone

(Bild: WDnet Creation/Shutterstock.com)

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Bald können iPhone-Nutzer in Europa Apps aus anderen Läden als nur Apples App Store installieren. Mit iOS 17.4 öffnet Apple das Betriebssystem für alternative App-Marktplätze, um so die neuen Regeln des Gesetzes über digitale Märkte zu befolgen. Viele Nutzer hätten sich per E-Mail direkt an Tim Cook gewandt und sich über die erzwungene Öffnung beschwert sowie Sorgen geäußert, wie Apple am Freitag mitteilte. Die Öffnung der Plattform bringe neue Risiken.

Vollkommen freies Sideloading wird es in iOS aber gar nicht geben: Auch künftig müssen Entwickler ihre Apps bei Apple zu einer Prüfung einreichen und dürfen diese ausschließlich in von Apple zugelassenen Marktplätzen vertreiben. Ähnlich wie bei der Notarisierung in macOS will der Apple eingereichte Apps automatisiert auf Malware prüfen. Zusätzlich sollen Apple-Mitarbeiter die Apps auf Basisfunktionalität und richtige Beschreibungstexte hin kontrollieren – und unter anderem auch betrügerische Software aufspüren, betonte der Konzern in einem Dokument.

Im Unterschied zur App-Store-Prüfung greift Apple nicht länger inhaltlich ein. Dinge, die im App Store untersagt sind, können also in anderen App-Marktplätzen erscheinen, warnt das Unternehmen – darunter Pornografie oder Apps, die etwa Trunkenheit und Vaping propagieren. Auch "Piraterie" respektive den Diebstahl geistigen Eigentums anderer Entwickler sieht Apple als mögliches Problem in den alternativen App-Läden. Anbieter der Marktplätze sind zugleich verpflichtet, ihr Angebot ebenfalls auf schädliche Apps hin zu überprüfen und unsichere Software zu entfernen.

Neue Hinweise in iOS machen Nutzer auf die Installation von Apps aus anderen Quellen aufmerksam. Zudem erscheint eine Warnung, wenn Apps Einkäufe direkt abrechnen statt über Apples Bezahlschnittstelle.

iOS 17.4 erscheint voraussichtlich Anfang kommender Woche, zum 7. März müssen sich große Plattformbetreiber wie Apple an die neuen Regeln des Gesetzes über digitale Märkte (Digital Markets Act – DMA) halten. Diese gelten für iOS, App Store und den Browser Safari. Mit dem Abo-Dienst Setapp steht ein erster alternativer Appmarktplatz in den Startlöchern, weitere – darunter der Epic Games Store – wollen folgen.

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Nach Apples Angaben haben auch – nicht näher genannte – europäische Regierungsorganisationen, Bedenken gegen die Öffnung von iOS für alternative App-Marktplätze vorgetragen und die Möglichkeit gefordert, Sideloading auf für Mitarbeiter bereitgestellten iPhones zu verhindern. Unternehmen und andere Organisationen können auf verwalteten Geräten die Installation von App-Marktplätzen über ein MDM-Profil unterbinden. Endnutzer können die Installation von Apps aus App-Marktplätzen in den Bildschirmzeiteinstellungen respektive Beschränkungen von iOS deaktivieren.

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