Tagebuch-Apps: Schlägt Apple in iOS 17 ein neues Kapitel auf?

Unter dem Codenamen Jurassic soll Apple angeblich Pläne für eine Tagebuch-App verfolgen. In einem Medienbericht werden erste Details aus einem Dokument zitiert.

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(Bild: fizkes / Shutterstock.com)

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Apple entwickelt angeblich eine eigene Tagebuch-App für das iPhone, die der geistigen und körperlichen Gesundheit dienen soll. Laut eines Medienberichts sei geplant, die App ins Betriebssystem zu integrieren, und damit Apples Bemühungen im Gesundheitssektor fortzuschreiben. Allerdings gehe der iPhone-Hersteller damit einmal mehr in Konkurrenz zu erfolgreichen Apps aus seinem eigenen App Store. Apple selbst kommentierte den Medienbericht nicht.

Das Wall Street Journal beruft sich auf Dokumente, die von der Zeitung eingesehen wurden. Sie besagen, dass die App schon mit iOS 17, dessen Vorstellung auf der Entwicklerkonferenz WWDC Anfang Juni erwartet wird, eingeführt werden könnte. Auch die Apple Watch könnte eine Rolle spielen.

Unter dem Codenamen Jurassic entwickelt, diene die App dazu, das tägliche Leben der Nutzer zu dokumentieren und Besonderheiten herauszuarbeiten. Die App arbeite dabei mit innovativen Ansätzen, die die Dokumentation in Teilen automatisieren soll. So könnten etwa physische Begegnungen mit Kollegen und Freunden vom Gerät erkannt werden. Die Beschreibung erinnert an das Exposure Notification Framework, das Apple zusammen mit Google entwickelte, um per Bluetooth anonymisiert Begegnungen mit anderen Menschen zu erfassen und zum Zwecke der Warnung vor einer möglichen Coronainfektion zu verwenden. Auch bei der Tagebuch-App sollen Sicherheit und Datenschutz eine große Rolle spielen.

Die App analysiere nach einiger Zeit anhand der Daten, wie ein typischer Tag des Nutzers aussieht, etwa, wie viel Zeit er zu Hause oder unterwegs verbringt. Auf diese Weise könnten etwa Tage, die außerhalb der Norm verlaufen, einfacher identifiziert werden. Die App soll wohl auch Zugang zu Textnachrichten und Anrufen bekommen können.

Mögliche Konfliktpotenziale entstünden dadurch, dass es ähnliche Apps wie Day One schon im App Store von Apple gibt. Immer wieder wurde Apple in den vergangenen Jahren vorgeworfen, Apps zu "sherlocken", zuletzt aufgrund einer Webcam-Funktion in iOS. Day One wurde im Jahr 2011 veröffentlicht. Paul Mayne, Gründer der App, erklärte gegenüber dem Wall Street Journal, dass seine App, die 2021 an Automattic verkauft wurde, auch dank Apples Unterstützung seinerzeit auf 200.000 Abonnenten angewachsen sei. Vor drei Jahren habe Apple aber plötzlich aufgehört, der App weiter unter die Arme zu greifen. Im Jahr 2017 wechselte Day One vom Einmalkauf auf ein Abomodell – ein Schritt, der bei Nutzern umstritten war.

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(mki)