Was NFT-Tokens sind und was man damit auch jenseits des Hypes anfangen kann

Seite 2: Digitale Einzigartigkeit

Inhaltsverzeichnis

Mit Web3-Tokens hingegen lässt sich der Hash eines Datenpakets, das von der Urheberin der Originaldatei auf einer Blockchain-Infrastruktur mit ihrem private Key signiert wird, öffentlich nachvollziehbar verwalten. Hier können wir erstmals digitalen Daten neben ihrer Kopierbarkeit auch Einzigartigkeit zu verleihen.

Das schafft zudem die Möglichkeit, komplexe Vereinbarungen zu programmieren und von einem Blockchain-Netzwerk verwalten zu lassen. Einzigartigkeit bedeutet ferner auch nicht, notwendigerweise eine Zugangsschranke einbauen zu müssen. Kopierbarkeit und Einzigartigkeit könnten mit etwas Phantasie und einem Blick über den Tellerrand auch Hand in Hand existieren.

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Ob es Sinn ergibt, kopierbare digitale Information künstlich zu verknappen, ist wahrscheinlich eine Frage der persönlichen Perspektive und des Anwendungsfalls. Ich für meinen Teil sehe keinen Mehrwert, 2,9 Millionen US-Dollar für einen unterzeichneten Tweet von Jack Dorsey auszugeben, geschweige denn 69 Millionen US-Dollar für ein unterzeichnetes Instagram-Bild von Beeple. Andere jedoch scheinbar schon. NFTs haben aber viele andere Anwendungsfälle, die aus meiner Sicht wesentlich interessanter sind.

So können die signierten Nachweistoken Zugriffsrechte auf einen wirtschaftlichen Wert, also Eigentum, darstellen. Sie können aber auch zum Zugriff auf das Eigentum oder die Dienstleistungen anderer Personen berechtigen. Tokens können auch Stimmrechte, Management-Rechte, Identitätsnachweise und jegliche Art von Zertifikaten verwalten.

Je nach Anwendungsfall können diese Tokens dann verschiedene Eigenschaften aufweisen, etwa fungibel oder nicht-fungibel zu sein. Fungibilität ist die Eigenschaft der Austauschbarkeit von Gütern und Vermögenswerten. Beispiele hierfür sind alle langlebigen Güter wie Edelmetalle oder Währungen. Wenn Sie zum Beispiel jemandem einen 10-Euro-Schein leihen, wäre es egal, ob diese Person Ihnen genau denselben oder einen anderen 10-Euro-Schein oder gar Münzen im Gesamtwert von 10 Euro zurückgibt. Gleiches gilt für Rohöl, Mehl, Gold oder Silber. Fungibilität ist das wesentliche Merkmal jeder Währung oder Ware, die als Tauschmittel, Rechnungseinheit und Wertaufbewahrungsmittel dienen soll.

Fungible Tokens repräsentieren also jegliche physischen oder digitalen Vermögenswerte, die identisch und daher austauschbar sind. Das klassische Beispiel dafür sind die Einheiten von Kryptowährungen. Nicht-fungible Tokens hingegen repräsentieren einzigartige Werte: die Einzelmitgliedschaft in einem Fitness-Studio, das Eigentum an einem Haus, das Stimmrecht in einer Wahl.

Der Begriff des NFTs ist historisch gewachsen, weil die ersten Blockchain-Tokens fungibler Natur waren und nicht so viele Metadaten benötigten wie komplexere Token-Anwendungsfälle. Ich persönlich halte nicht viel von dem Begriff. Er verdeckt, dass Tokens generelle Werkzeuge für programmierbares Rechtemanagement sind, die viele Eigenschaften abseits der Fungibilität haben können. Aber werfen wir einen Blick auf die Historie.