Zeitung: Google und Yahoo zu Zugeständnissen bei Werbe-Deal bereit

Die beiden Unternehmen haben laut "Wall Street Journal" zu ihrer geplanten, nun aufgeschobenen Werbepartnerschaft gegenüber den Kartellwächtern bereits Zugeständnisse wie zum Beispiel die Einschränkung der Zusammenarbeit angeboten.

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Von
  • dpa

Die Internet-Konzerne Google und Yahoo verhandeln laut einem Zeitungsbericht mit dem US-Justizministerium, um eine drohende Kartellklage gegen ihre geplante Kooperation bei Online-Werbung abzuwenden. Sie hätten bereits einige Zugeständnisse angeboten, berichtete das Wall Street Journal heute unter Berufung auf informierte Personen. Darunter seien eine Einschränkung des Umfangs der Zusammenarbeit sowie eine Zusicherung von Yahoo, weiter bei Internet-Werbung mit Google zu konkurrieren. Das Justizministerium bereite unterdessen weiter eine Wettbewerbsklage gegen die umstrittene Partnerschaft vor.

Die Unternehmen hatten den ursprünglich für Anfang Oktober geplanten Start der Zusammenarbeit bereits aufgeschoben. Grundidee der Kooperation ist, dass auf einigen Yahoo-Websites von Google verkaufte Werbeanzeigen eingeblendet werden. Yahoo würde dadurch dringend benötigte mehrere hundert Millionen Dollar Umsatz im Jahr bekommen.

Google ist der mit Abstand führende Vermarkter von Werbung im Umfeld von Internet-Suchergebnissen. Aus der Werbebranche und vom Konkurrenten Microsoft kam deshalb heftige Kritik an der Partnerschaft mit Yahoo mit der Warnung vor einer Einschränkung des Wettbewerbs. Die beiden Konzerne haben in den USA bei der Internet- Suche einen gemeinsamen Marktanteil von rund 80 Prozent.

Yahoo hatte die Kooperation im Juni angesichts des – schließlich gescheiterten – Übernahmeangriffs von Microsoft angekündigt. Zum Start der Zusammenarbeit Anfang Oktober sollten zunächst von Google verkaufte Anzeigen auf einigen Yahoo-Websites in den USA und Kanada geschaltet werden.

Das US-Justizministerium engagierte für die Prüfung der Angelegenheit laut Medienberichten einen der bekanntesten US-Kartellexperten. Im September erklärte auch die EU-Kommission, die Folgen des Abkommens für den europäischen Markt zu untersuchen. (dpa) / (anw)