Apple lockert Geheimhaltungsabkommen für iPhone-Software
Das Non-Disclosure Agreement, das Entwicklern bislang den Austausch untereinander zu iPhone-API-Fragen untersagte, soll durch ein neues Abkommen ersetzt werden.
Nach etlichen Monaten des Protestes und erster trickreicher Workarounds hat Apple gestern angekündigt, das Geheimhaltungsabkommen (Non-Disclosure Agreement, NDA), das Entwicklern bislang den Austausch untereinander zu iPhone-API-Fragen untersagte, durch ein neues Abkommen zu ersetzen. Das überarbeitete Dokument soll registrierten Entwicklern innerhalb der nächsten Tage zugehen und die Beschränkungen für offizielle SDK-Releases aufheben. Unveröffentlichte Vorabversionen und Informationen über Funktionen werden weiterhin unter NDA bereitgestellt – im Gegensatz zum ursprünglichen Vorgehen ist dies gängige Praxis und durchaus nachvollziehbar.
Als Grund für die monatelange Blockade von Entwicklerdiskussionen und sogar Büchern führt Apple in seinem Schreiben an, es habe die eigenen Erfindungen und Innovationen über Patente hinaus vor dem Diebstahl durch die Konkurrenz schützen wollen: "It has happened before". Dass Apple bei der Formulierung des offenen Briefs viel Wert darauf gelegt hat, sich mit seinen Entwicklern zu versöhnen, legen der joviale Schreibstil und die Danksagung für alle konstruktiven Rückmeldungen am Ende des Schreibens nahe. Erste Stimmen lassen vermuten, dass das Ziel erreicht wurde. Craig Hockenberry, Autor des Twitter-Clients Twitterific, nutzte gleich die Gunst der Stunde zur Veröffentlichung eines Codebeispiels in seinem Blog.
Von breitem Wohlgefallen kann indes nicht die Rede sein, schließlich gilt es, noch andere Probleme zu lösen. Ob Apple die Anwendungssperren im App-Store und den Blacklist-Mechanismus auf Drängen der Community ebenfalls aufheben wird, erscheint eher unwahrscheinlich – trotz konstruktiver Rückmeldungen auf breiter Front. (Tobias Engler) / (anw)