Intel geht unter die Solarzellenhersteller

Das Spin-off SpectraWatt, an dem sich auĂźer Intel Capital noch drei weitere Risikokapitalgeber und Firmen beteiligen, soll Solarzellen in Oregon produzieren.

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Mit SpectraWatt gründet der Halbleiter-Marktführer Intel ein selbstständiges Unternehmen, das im US-Bundesstaat Oregon Solarzellen entwickeln und fertigen soll. CEO von SpectraWatt wird Andrew B. Wilson, der bisher Manager der New Business Initiatives Group bei Intel war, die SpectraWatt auch aus der Taufe gehoben hat. Intel Capital führt eine erste Investitionsrunde von 50 Millionen US-Dollar für die neue Firma, außerdem beteiligen sich die Goldman-Sachs-Tochter Cogentrix Energy, der PCG Green Energy and Technology Fund und die Berliner Solon AG. Letztere hält nach einer Börsenmitteilung etwa 16 Prozent der SpectraWatt-Anteile.

SpectraWatt will im zweiten Halbjahr 2008 mit dem Aufbau eines Werks beginnen, und zwar in Hillsboro bei Portland (Oregon) in der Nähe bestehender Intel-Fertigungswerke. Schon 2009 sollen die ersten SpectraWatt-Produkte ausgeliefert werden.

Der Markt für Solarzellen wächst zurzeit sehr stark und könnte geradezu explodieren, falls die Preise drastisch sinken. Unter anderem verstärkt auch die Firma IBM ihr Solartechnik-Engagement. IBM hatte im Herbst vergangenen Jahres ein Verfahren vorgestellt, das fehlerhafte Scheiben oder Test-Wafer aus der Halbleiterproduktion für die Solarzellenfertigung aufbereitet.

In Hillsboro steht mit der Fab D1D eines der modernsten Intel-Werke, das 300-mm-Siliziumwafer zu 45-nm-Prozessoren verarbeitet. Am Standort Hillsboro beschäftigt Intel rund 16.000 Mitarbeiter im mehreren Fertigungswerken und Entwicklungszentren. In dem mit rund 3,6 Millionen Einwohnern auf 255.000 Quadratkilometern Fläche sehr dünn besiedelten US-Bundesstaat Oregon an der nordwestlichen Pazifikküste ist Intel der größte Arbeitgeber. Umweltschutz spielt in Oregon eine vergleichsweise wichtige Rolle, auch oder vielleicht gerade weil im benachbarten Bundesstaat Washington die Hanford Site liegt, auf der im Rahmen des Manhattan Project zum Bau der ersten Atombomben ein Plutonium-Reaktor entstand. Die Hanford Site ist heute eine der am stärksten verstrahlten Regionen der westlichen Welt, die auch den Columbia River radioaktiv belastet, der durch Oregon fließt. Auf Druck von Umweltschützern wird die Hanford Site mit gewaltigem Aufwand saniert. Intel präsentiert sich in Oregon als ökologisch verantwortlich handelndes Unternehmen und kauft beispielsweise viel Ökostrom. Bis 2010 will die Firma Intel ihre weltweiten Kohlendioxidemissionen um 30 Prozent unter dem Ausstoß von 2004 senken. (ciw)