Positive Bilanz bei der Entsorgung von Elektroaltgeräten
Das Sammelaufkommen von Elektroschrott aus privaten Haushalten in Deutschland soll inzwischen auf einem erfreulich hohen Niveau liegen, berichten Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt.
Das Sammelaufkommen von ausgedienten Elektroaltgeräten aus privaten Haushalten in Deutschland liegt auf einem erfreulich hohen Niveau, berichtet das Bundesumweltministerium. Nachdem das Gesetz über das Inverkehrbringen, die Rücknahme und die umweltverträgliche Entsorgung von Elektro- und Elektronikgeräten (ElektroG) vor drei Jahren in Kraft trat, müssen seit etwa zwei Jahren Altgeräte getrennt erfasst und in der Verantwortung der Hersteller entsorgt werden. Seitdem können auch die Verbraucher ihre ausgesonderten Elektrogeräte kostenlos bei den kommunalen Sammelstellen abgeben. Dort müssen die Hersteller den Elektronikschrott abholen und umweltgerecht entsorgen.
Laut der Stiftung Elektro-Altgeräte Register (EAR) und dem Statistischen Bundesamt sind in Deutschland im Jahr 2006 pro Einwohner über acht Kilogramm Elektroschrott aus privaten Haushalten gesammelt worden. Von der EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronikaltgeräten werden vier Kilogramm Schrott pro Einwohner und Jahr gefordert. Insgesamt wurden im Jahr 2006 750.000 Tonnen Altgeräte aus privatem und gewerblichem Aufkommen erfasst. Im Gegenzug wurden im gleichen Jahr etwa 1,8 Millionen Tonnen neuer Elektrogerät in den Verkehr gebracht, sodass das Bundesumweltministerium mit einem weiteren Anstieg der Entsorgungsmenge rechnet.
Auch die Abholung durch die Hersteller soll inzwischen weitgehend reibungslos klappen. So verringerte sich der Anteil der verspätet abgeholten Altgeräte von 5 Prozent im Jahr 2007 auf unter 0,2 Prozent im Februar 2008. Inzwischen sind rund 10.000 Hersteller bei der EAR registriert, die Zahl der nicht registrierten so genannten "Trittbrettfahrer" nahm nach Aussage des Umweltbundesamtes deutlich ab, zumal diese Ordnungswidrigkeit konsequent verfolgt werde. Allerdings würden auch heute noch immer wieder Altgeräte auf dem Weg zum Verwerter illegal ausgeschlachtet.
Noch im November letzten Jahres zog eine Studie der United Nations University zumindest europaweit eine wesentlich negativere Bilanz. Danach werde bislang nur jedes vierte mittelgroße Haushaltsgerät verwertet. Die Einsammlung von Kleingeräten liege, mit wenigen Ausnahmen, sogar fast bei Null. Allerdings haben nach wie vor noch nicht alle europäischen Staaten die Richtlinie umgesetzt.
Zur Elektronikschrott-Entsorgung und den Entwicklungen bei der Elektronikschrott-Gesetzgebung siehe auch:
- ElektroG – Elektro- und Elektronikgerätegesetz, Webseite des Bundesumweltministeriums
- Sammelmengen bei Elektroschrott in der EU sind enttäuschend
- Probleme bei Elektrogeräte-Entsorgung
- Besseres Recycling von Elektronikschrott
- "Wachsende Berge an E-Müll"
- Petition fordert Nachbesserungen bei Elektronikschrott-Regelung
- Neuregelung zu Elektronikschrott startet in der Praxis
- Wegwerfen verboten!, Abgabepflicht für Elektronikschrott ab 24. März, c't 7/06, S. 52
- Schwarzer Peter, Elektronikunternehmen auf der Suche nach Rechtssicherheit, c't 235/06, S. 64
- VDE prüft Elektronik auf gefährliche Substanzen
- Editorial: Gleiches Recht für alle, c't 24/05, S. 3
- US-Elektronikindustrie fordert landesweite eWaste-Recycling-Richtlinien
- AMD liefert bleiarme Prozessoren aus
- Fujitsu Siemens bietet "grünen Computer" an
- Greenpeace prangert Elektronikschrott-Export an
- Internetportal informiert zum Elektronikgeräte-Gesetz
- Vom PC zum Elektronik-Schrott
- Elektronikschrott – Hersteller unter Druck, Recycling-Vorgaben und Stoffverbote der EU wirken weltweit, c't 20/04, S. 36
- Neue Regeln für alte Elektronik, Gesetzgebung für Elektronikschrott auf der Zielgeraden, c't 9/04, S. 84
- Zahltag für die Hersteller, Elektronikschrottrichtlinien verabschiedet, c't 01/03, S. 20
- Zähes Ringen, Elektronikschrott-Recycling soll Pflicht werden, c't 09/02, S. 38