Telekom Austria begräbt Wimax-Pläne
Der Konzern hat seine Frequenznutzungsrechte im 3,4- und 3,5-GHz-Band zum Jahreswechsel an die Behörde zurückgegeben, berichtet nun der ORF.
Der österreichische Telecom-Marktführer Telekom Austria (TA) hat still und heimlich seine Wimax-Ambitionen aufgegeben. Wie der ORF berichtet, hat der Konzern seine Frequenznutzungsrechte im 3,4- und 3,5-GHz-Band zum Jahreswechsel an die Behörde zurückgegeben. Die TA hatte die Rechte für ganz Österreich mit Ausnahme Vorarlbergs im Herbst 2004 für 152.100 Euro ersteigert. Diese Frequenzen waren nicht an den Einsatz einer bestimmten Technik gebunden, jedoch insbesondere für Wimax (IEEE802.16a) prädestiniert.
Um ein Brachliegen der Frequenzen zu vermeiden, wurden den Übernehmern Bedingungen auferlegt. In einer je nach Frequenzpaket unterschiedlichen Anzahl von Gemeinden mussten Sender errichtet werden. In diesen frei wählbaren Gemeinden mussten bis Ende 2007 insgesamt 20 Prozent und bis Ende 2008 30 Prozent der ansässigen Bevölkerung vom Empfangsbereich erfasst sein. Mit einem selbst betriebenen Netz muss ein Trägerdienst mit einer Datenrate von zumindest 144 kBit/s angeboten werden. Diese Auflagen haben weder die TA noch die beiden Nutzungsrechteinhaber UPC (österreichweit ohne Vorarlberg) und Teleport (nur Vorarlberg) erfüllt. Um der drohenden Strafzahlung von einer Million Euro zu entgehen, hat die TA auf die Frequenzrechte verzichtet. UPC gibt die Frequenzen nicht her und bezahlt lieber die Strafe. Über die Pläne von Teleport ist nichts bekannt.
Am Markt tätig geworden ist lediglich die Wimax Telecom, und zwar im Burgenland, in Niederösterreich und der Steiermark. Das Unternehmen gehört inzwischen zu 65 Prozent Inquam Broadband, die ihrerseits mehrheitlich im Eigentum von NextWave steht. Wimax Telecom zählt in Österreich jedoch weniger als 10.000 Kunden.
Zum Thema Wimax in Österreich siehe auch:
- UPC Austria erwirbt Kabelnetzbetreiber Telesystem Tirol
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- Wimax-Branchentreff in Wien
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(Daniel AJ Sokolov) / (anw)