Telekom-Affäre: Staatsanwaltschaft findet belastende Dokumente
Die Bonner Staatsanwaltschaft hat bei ihren Ermittlungen mehr belastendes Material gefunden als die interne Untersuchung der Telekom ergeben hatte, berichtet das Handelsblatt.
Telekom-Mitarbeiter haben in der Bespitzelungsaffäre einem Bericht des Handelsblatts (Dienstagsausgabe) zufolge belastendes Material zurückgehalten. Die Staatsanwaltschaft hat bei ihren eigenen Ermittlungen deutlich mehr belastende Dokumente gefunden, als die Telekom selbst sichergestellt hatte. "Da haben einige ganz schön große Augen gemacht", sagte der zuständige Oberstaatsanwalt Friedrich Apostel der Zeitung. "Wir haben mehr gefunden, als mancher sich vorstellen konnte", sagte er. Es sei aber nicht ungewöhnlich, dass Mitarbeiter bei internen Ermittlungen zunächst zögerten, alle belastenden Unterlagen herauszugeben.
Nach Informationen des Handelsblatts aus dem Umfeld der Telekom hat sich mehr als ein halbes Dutzend Mitarbeiter der Telekom-Konzernsicherheit selbst bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Auch hier sei die Zahl größer als die konzerneigenen Recherchen ergaben. Die Staatsanwaltschaft war am gestrigen Montag für eine Bestätigung dieser Angaben nicht zu erreichen.
Die Telekom hatte eingeräumt, dass in den Jahren 2005 und 2006 Telefonate mit Journalisten ausgewertet wurden, um undichten Stellen aus dem Haus des Telekommunikationsriesen auf die Spur zu kommen. In der Affäre ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen den früheren Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke und den Ex-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Zumwinkel. Insgesamt richten sich die Ermittlungen gegen acht Verdächtige.
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(dpa) / (vbr)