IBMs PowerPC 970 soll Virtualisierungsfunktionen erhalten

Auf kommenden Prozessoren aus der PowerPC-970-Familie sollen mehrere Betriebssysteme gleichzeitig laufen können.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 92 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Auf kommenden Prozessoren aus der PowerPC-970-Familie sollen mehrere Betriebssysteme gleichzeitig laufen können. IBM will diese bei 64-Bit-Serverprozessoren schon lange bekannte Virtualisierungsfunktion im Laufe des kommenden Jahres in zukünftige PPC970-Typen integrieren.

Bei Servern ist die so genannte Partitionierung eine übliche Funktion, um mehrere Betriebssysteme oder auch verschiedene Versionen desselben Betriebssystems parallel betreiben zu können. Seit einiger Zeit bieten die großen Serverfirmen die Technik als Hilfsmittel bei der Konsolidierung von mehreren Serveraufgaben auf einer Maschine an. Waren zunächst nur so viele Partitionen möglich, wie auch Prozessoren im Server steckten, ist mit Mikro-Partitionierung bei den Power5-Servern von IBM auch eine Aufteilung in kleinere Einheiten möglich, und das auch dynamisch im laufenden Betrieb. Mit mehreren parallel laufenden Betriebssysteminstanzen lassen sich auch die Ressourcen der mittlerweile für viele einfache Aufgaben überdimensionierten Standardprozessoren besser auslasten. Ein ähnlicher Gedanke treibt beispielsweise auch den Trend zum Einsatz von Storage-Subsystemen: Statt jeden Server mit eigenen Festplatten ausreichender Kapazität zu bestücken, verbindet ein FibreChannel-Netz ein einzelnes RAID-Festplattensystem mit mehreren Servern.

Virtuelle Server lassen sich relativ leicht auf eine andere Hardware-Plattform migrieren und erlauben so eine einfachere Administration und bessere Auslastung eines Rechenzentrums. Software-Lösungen wie VMware ermöglichen eine Virtualisierung auch schon bei x86-Einprozessorsystemen, doch Hardware-Unterstützung vom Prozessor aus verspricht bessere Performance und eine sicherere Abschottung der Systemressourcen untereinander -- wichtig für den Einsatz virtueller Server für unterschiedliche Kunden, wie es etwa Web-Hoster anbieten. Intel will mit der so genannten Vanderpool-Technik Virtualisierungsunterstützung bei Pentium-4-Prozessoren ebenfalls ab 2005 anbieten, Ähnliches hat AMD mit Pacifica angekündigt.

Laut CNet hat der für pServer zuständige IBM-Manager Karl Freund auch erwähnt, dass Apple die PowerPC-970-Virtualisierungstechnik nutzen wolle. IBM setzt die PPC970-Typen aber auch im Blade-Server JS20 ein.

Ob IBM auch eine Doppelkernversion des PowerPC 970 plane, wollte Freund allerdings nicht kommentieren. Wegen der im Vergleich zu aktuellen AMD- und Intel-Prozessoren relativ kleinen Chip-Fläche der PPC970-Typen könnte das nach Ansicht von Branchenkennern aber eine nahe liegende Option sein, zumal IBM Serverprozessoren aus der Power-Familie schon seit Jahren mit mehreren Kernen ausstattet. (ciw)