Österreichische Wimax Telecom will expandieren

Im Burgenland betreibt das Unternehmen den ersten kommerziellen Netzbetrieb. Nun will es nach Ost- und Südosteuropa expandieren. Auch in der Schweiz, wo die Wimax Telecom Holding sitzt, sind Aktivitäten geplant.

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Vergangene Woche startete Wimax Telecom als erster Wimax-Anbieter Österreichs den kommerziellen Netzbetrieb im Burgenland. Versorgt werden derzeit in erster Linie Gebiete, in denen ADSL nicht angeboten wird und daher Fördermittel aus der Breitbandinitiative verfügbar waren. Die ersten 200 Kunden seien bereits online, sagte Geschäftsführer Peter Ziegelwanger, gestern beim Schlussvortrag der IIR tel.con.05. Bis Jahresende sollen es 1000 bis 1200 werden. Von Österreich aus will das Unternehmen nach Ost- und Südosteuropa expandieren. Auch in der Schweiz, wo die Wimax Telecom Holding sitzt, sind Aktivitäten geplant.

In Österreich sollen bis Ende 2006 noch die Städte Wien, Graz und St. Pölten sowie verschiedene Gebiete in Niederösterreich und der Steiermark abgedeckt werden. Bis Ende 2008 sollen 70 Prozent der Österreicher versorgt werden. Im Burgenland wird derzeit ein Produkt (1,5 GByte "Fair Use") mit dreimonatiger Vertragsdauer zu 29,90 Euro pro Monat angeboten. Um das derzeit Privatkunden angebotene Tempo (768/256 kbit) zu erreichen, muss die Antenne außen an einem Gebäude montiert werden. Telefonie wird derzeit noch nicht offeriert, auch der ab 2006 gültige Preis steht noch nicht fest. Die Nutzung eines Zugangs soll jedoch ohne Aufpreis im gesamten österreichischen Versorgungsgebiet möglich sein.

Das Delay beträgt laut Ziegelwanger auf der Funkstrecke 5 bis 7 Millisekunden, durch den teilweise über Richtfunk abgewickelten Backhaul kämen noch 20 bis 30 ms hinzu. Diese Werte sind deutlich besser als bei UMTS gemessen (180 bis 300 ms) oder HSDPA erwartet (zirka 100 ms) wird. Die maximale Reichweite einer Wimax-Basisstation betrage bis zu 25 Kilometer in ländlichen Gebieten. In Städten würden mit adaptiven Antennen, die Mitte 2006 verfügbar sein sollen, bis zu zwei Kilometer erreicht.

In der Slowakei hat sich die Firma bei einem "Schönheitswettbewerb" durchgesetzt und so relativ günstige Frequenznutzungsrechte erhalten, die aber mit ehrgeizigen Versorgungszielen verknüpft sind. Spätestens Mitte nächsten Jahres muss jeder fünfte Slowake über das Wimax-Netz online gehen können, eineinhalb Jahre später gar 60 Prozent. Bei der bevorstehenden Versteigerung in Bulgarien möchte sich Wimax Telecom ebenso beteiligen wie bei Vergaben in Polen, Tschechien, Ungarn, Kroatien, der Slowakei und der Schweiz. Von den anderen Inhabern österreichischer Wimax-Lizenzen sind noch keine Aktivitäten bekannt. (Daniel AJ Sokolov) / (anw)