Japanisches Gericht verlangt von Kartellwächtern Beweismaterial gegen Intel
Im April 2004 haben Ermittler der Fair Trade Commission of Japan Räume der japanischen Intel-Niederlassung durchsucht. Der Chiphersteller hat vergeblich zu verhindern versucht, dass dieses in dem von AMD angestrengten Prozess verwendet werden kann.
Das Material, das die japanischen Kartellwächter (Fair Trade Commission of Japan, JFTC) während der Ermittlungen gegen die dortige Niederlassung von Intel gesammelt haben, wird offengelegt. Das entschied laut einer Mitteilung von AMD der Tokyo District Court Ende vergangener Woche. Die Beweise seien bei Durchsuchungen der Büroräume von Intel und von japanischen OEM-Herstellern im April 2004 zusammengetragen worden. Diese seien die Grundlage für die Feststellung der JFTC, dass Intel gegen japanisches Kartellrecht verstoßen habe. Die AMD-Rechtsanwälte wollen das nicht näher benannte Material im Rahmen ihrer Ende Juni eingereichten Klage gegen Intel Japan verwenden.
Der Prozessorhersteller klagt in Japan gegen Intel wegen angeblich wettbewerbswidrigen Verhaltens. Ebenfalls im Juni hatte AMD auch in den USA eine ähnliche Klage eingereicht. Intel soll sein Monopol mit rechtswidrigen Mittel abgesichert haben, indem Kunden dazu gezwungen worden seien, keine AMD-Prozessoren einzusetzen. Über diese Klage lieferten sich die beiden Kontrahenten im vergangenen Sommer einen öffentlichen Schlagabtausch. In Europa sind Intel-Büros auf Veranlassung der EU-Kommission im Juli 2005 durchsucht worden. Auch die südkoreanischen Wettbewerbshüter kümmern sich um das Marktverhalten Intels. (anw)