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debitel setzt auf DMB als Mobile-TV-Standard

MFD errichtet derzeit in acht WM-Städten DMB-Sender, die ab Mai vier TV-Programme, zwei spezielle Radioprogramme und das bereits vorhandene DAB-Angebot ausstrahlen sollen. Mit Jamba bereitet debitel zudem eine Musik-Flatrate vor.

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debitel setzt auf Multimedia. Anfang Mai sollen Kunden in den Tarifen debitel vario Ausstrahlungen von Mobiles Fernsehen Deutschland (MFD) sowie Musik von Jamba genießen dürfen. Christian Friege, Kundenvorstand bei debitel, betonte, dass es sich bei dem TV-Angebot um echten Rundfunk und nicht um Streams via UMTS handelt: "Sie kommen nicht an Kapazitätsgrenzen, wenn zwei oder drei in einer Zelle unterwegs sind. Alle im Stadion können gleichzeitig einschalten." Somit sei sein Dienst das "erste marktreife mobile Fernsehen". Gemeinsam mit Jamba werden zudem Varianten von Flatrates für die Miete von Musik-Hörrechten auf den Markt gebracht.

MFD errichtet derzeit in acht WM-Städten DMB-Sender, die ab Mai vier TV-Programme, darunter MTV, N24 und ZDF, ausstrahlen werden. Hinzu kommen zwei spezielle Radioprogramme und das bereits vorhandene DAB-Angebot. Das Düsseldorfer Unternehmen soll laut einer Empfehlung eines Fachausschusses der Landesmedienanstalten die Übertragungskapazitäten für drei Jahre zugewiesen bekommen. DVB-H ist für Friege schon mangels Verfübgareit keine Alternative zu DMB: "Das wird es vielleicht in drei Jahren geben." Ab 2007 soll mehr Frequenzspektrum in Beschlag genommen und so das DMB-Programmangebot ausgeweitet werden. Ende 2007 möchte MFD 75 Prozent der Einwohner Deutschlands erreichen. Zu einem nicht genannten Zeitpunkt werden auch andere Mobilfunk-Anbieter MFD-Partner werden können. Für den Zugriff auf die Übertragungen wird debitel etwa 10 Euro pro Monat verlangen. Sogar ein DMB-Empfangsgerät wird es im Mai bereits geben: Das Samsung SGH-P900 soll etwa 600 Euro kosten, abzüglich etwaiger Subventionen beim Abschluss von Mobilfunk-Verträgen.

Der debitel-Partner Jamba bereitet unterdessen wie angekündigt ein Angebot für die Miete von Musik vor. Gegen einen noch nicht fixierten monatlichen Obulus wird man zum Start am 2. Mai aus 250.000 Musiktiteln wählen und diese in unbegrenzter Anzahl auf Handy oder PC herunterladen können. Der Datentransport muss wahrscheinlich aber extra bezahlt werden. Eine billigere Variante der Offerte namens "best of" soll für ein monatliches Entgelt von "deutlich unter zehn Euro" den Download einzelner Songs im Umfang von "drei oder vier CDs" ermöglichen. Mindestens einmal im Monat muss das Abspielgerät beim Server Rückfrage halten, ob der Kunde auch noch Abonnent ist. Bei ausbleibender oder negativer Bestätigung lassen sich die bereits bezogenen Musikdateien nicht mehr abspielen. Bis Weihnachten möchte Jamba den Katalog auf eine Million Titel, darunter auch Jazz und Klassik, erweitern.

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(Daniel AJ Sokolov) / (jk)