CES: Qualcomm macht Ernst mit Konkurrenz zu DVB-H

Forward Link Only (Flo) soll bis zu 20 simultane Streaming-Ausstrahlungen fürs Handy-TV mit 320 x 480 Pixel und 30 Frames pro Sekunde sowie 10 zusätzliche Audio-Streams ermöglichen.

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Von
  • Erich Bonnert

Mit Samsung und LG hat der Handy-Chip-Spezialist Qualcomm wichtige Verbündete für seine Technik Flo gefunden. Damit ermöglicht Qualcomm den Versand von TV- und Videosignalen über CDMA-Mobilfunknetze; dem Flo-Forum haben sich nach Angaben des Herstellers bereits mehr als 25 Firmen angeschlossen. Das Rundfunkverfahren Flo (Forward Link Only) erlaubt 20 simultane Streaming-Ausstrahlungen mit einer Auflösung von 320 × 480 Pixel bei Bildraten von 30 Frames pro Sekunde. Gleichzeitig werden auch zehn streamende Stereo-Audiokanäle und der Abruf von täglich 800 Minuten gespeicherter Kurzvideos unterstützt. Die Technologie arbeitet im 700-MHz-Spektrum und erzielt damit sehr hohe Reichweiten.

Videoempfang per Mediaflo auf einem LG-Telefon [Klicken für vergrößerte Ansicht]

Die Qualcomm-Tochter Mediaflow hat mit einem US-weiten Medien-Verteilsystem praktisch ihr eigenes Rundfunknetz aufgebaut, das über 20 große US-Standorte abdeckt. Ab Oktober will Mediaflow den kommerziellen Sendebetrieb aufnehmen und hat dazu bereits Lizenzverträge mit zahlreichen Medienherstellern geschlossen. Derzeit läuft der Dienst im Beta-Status. Auch der US-Mediendistributor Crown Castle wird Mediaflo-Dienste anbieten, obwohl die Firma auch einen Service mit dem konkurrierenden Standard DVB-H betreibt.

Die koreanischen Handy-Hersteller LG und Samsung bieten ab sofort Telefone mit eingebauten Mediaflo-Chipsets von Qualcomm an. Verizon und Vodafone sind die ersten Netzbetreiber, die Mediaflo unterstützen werden. Die Mehrkosten gegenüber dem Telefonservice für reine Audiodienste sollen etwa 7 Dollar, für Audio und Video zusammen zwischen 15 und 20 Dollar betragen.

Zur Consumer Electronics Show 2006 in Las Vegas siehe auch:

(Erich Bonnert) / (jk)