Gefängnisstrafe für Elpida-Manager wegen illegaler Preisabsprachen

Vice-President of Sales des Speicherherstellers Elpida Memory D. James Sogas gesteht vor einem US-Gericht ein, an illegalen Preisabsprachen beteiligt gewesen zu sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 4 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Stefan Porteck

Der ehemalige Vice-President of Sales des Speicherherstellers Elpida Memory, D. James Sogas, hat vor einem US-Gericht zugegeben, an illegalen Preisabsprachen beteiligt gewesen zu sein. Einem Bericht der San Jose Mecury News zufolge umfasst das Strafmaß eine Freiheitsstrafe von 7 Monaten sowie eine Geldbuße in Höhe von 250.000 US-Dollar. Laut Gerichtsunterlagen soll Sogas in dem Zeitraum von April 2001 bis Juni 2002 an illegalen Preisabsprachen für DRAM-Chips beteiligt gewesen sein.

Bereits Anfang dieses Jahres akzeptierten vier Manager des weltweit zweitgrößten DRAM-Herstellers Hynix Geld- und Gefängnisstrafen aufgrund illegaler Preisabsprachen. Neben Elpida und Hynix ermittelten die US-Justizbehörden auch gegen DRAM-Weltmarktführer Samsung und Infineon. Die vier Unternehmen hatten nach den Ergebnissen der Untersuchung zwischen 1999 und 2002 die Preise für DRAM-Chips untereinander abgesprochen. Alle beteiligten Firmen haben ihre Schuld bereits eingestanden und Strafen von 300 Millionen US-Dollar, 185 Millionen US-Dollar, 160 Millionen US-Dollar und 84 Millionen US-Dollar gezahlt.

Die Preisabsprachen sollen auch ein Grund für recht plötzliche, aber dennoch dauerhafte  Preissteigerungen gewesen sein, die die im Jahr 2001 von Verlusten gebeutelte DRAM-Hersteller wieder in profitablere Regionen brachten. Die extrem niedrigen Preise hatten damals zu Werksschließungen und später zu einer Marktbereinigung geführt.

Mittlerweile gerät auch der Markt für SRAMs (Static Random Access Memory) in das Visier der US-Justiz: Mehrere Unternehmen (darunter Mitsubishi, Samsung, Toshiba und Cypress Semiconductor NEC, Renesas Technology und Hitachi) erhielten Auskunftsbegehren zu Verkaufs- und Marketingpraktiken im SRAM-Geschäft. Darüber hinaus vermuten die Wettbewerbshüter der EU-Kommission Preisabsprachen auch bei deutschen Chipherstellern und durchsuchten die Geschäftsräume von mehreren SRAM-Hersteller. (spo)