Apple-Chef Jobs hält Geld zusammen

Auf der Apple-Hauptversammlung wies Steve Jobs Forderungen von Aktionären zurück, er möge das reichlich vorhandene Geld als Dividende ausschütten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 333 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Steve Jobs hält die Schatztruhe von Apple verschlossen. Auf der Hauptversammlung am Donnerstag im kalifornischen Cupertino wies der Konzernchef Forderungen von Aktionären zurück, er möge doch das reichlich vorhandene Geld als Dividende ausschütten. Alternativ solle er einen Aktienrückkauf starten. Das treibt gewöhnlich den Kurs in die Höhe.

Der Konzern saß Ende 2009 auf 25 Milliarden US-Dollar an Geldmitteln oder kurzfristig verfügbaren Anlagen. Der Erfolg des iPhone, des iPod und der Mac-Computer hat Apple zu einem der reichsten Unternehmen der Welt gemacht. Auch das Musikportal iTunes mausert sich. Mittlerweile sind mehr als 10 Milliarden Lieder über die virtuelle Theke gegangen. Seit 1995 hat Apple keine Dividende mehr bezahlt.

Jobs sagte, er wolle das Finanzpolster bewahren, um auch mal ein "dickes, fettes" Risiko eingehen zu können. Oder um größere Zukäufe stemmen zu können, ohne gleich einen Kredit aufnehmen zu müssen. Damit würde Apple allerdings von seinem Kurs abweichen. Bislang hat der Elektronikkonzern nur kleinere IT-Firmen übernommen.

Jobs wurde so wie der Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung wieder gewählt. Den ehemaligen Aufsichtsrat Eric Schmidt, dem die US-Behörde Federal Trade Commission in seiner Position als Google-CEO Interessenkonflikte unterstellte, nahm Jobs in Schutz. Gegenüber einem Aktionär, der in dieser Sache nachfragte, sagte der Apple-Chef laut Wall Street Journal, Schmidt habe sich angemessen verhalten und sich in Angelegenheiten mit Konfliktpotenzial zurückgehalten. Weiter sagte Jobs demnach, er sei für Allianzen mit anderen Unternehmen offen, wenn sie finanziell sinnvoll seien. Den chinesischen Markt sah er als vielversprechend an. Es sei geplant, dort 25 Apple Stores einzurichten.

Abgelehnt wurden von der Aktionärsversammlung ein Antrag, durch den Apple dazu veranlasst werden sollte, einen Bericht über die Aspekte der Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit der Produktion und der Produkte zu erstellen. Der Vorstand vertrat die Ansicht, dass Apple bereits auf Nachhaltigkeit achte und dies auch transparent mache. Vor diesem Hintergrund wurde ein weiterer Antrag abgelehnt, laut dem Apple ein Komitee für Nachhaltigkeit einrichten sollte. (anw)