CES: USB 3.1 und Typ-C-Stecker bleiben Exoten
Nur wenige Firmen zeigen Produkte mit der schnellsten USB-Version und dem wendbaren USB-Stecker - und was zu sehen ist, ist noch längst nicht lieferbar.
Auf der CES in Las Vegas zeigt MSI zwei Mainboards mit USB-3.1-Hostadaptern, davon eines außerdem mit einer Typ-C-Buchse für wendbare USB-3.0-/3.1-Steckverbinder. Adata will eine portable SSD mit Typ-C-Anschluss und USB-3.1-Controller zeigen. Die Marke Akitio der früher als Macpower bekannten Firma Inxtron stellt eine USB-3.1-PCIe-Adapterkarte mit Asmedia-Chip vor, die in ihrem externen Thunderbolt-2-Gehäuse Thunder2 PCIe Box steckt. Und das USB Implementers Forum (USB.org) führt Kabel mit Typ-C-Steckern vor, die beim Hersteller JPC aber noch nicht auf der Webseite auftauchen.
Insgesamt macht die USB-3.1-Hardware also noch nicht den Eindruck, bald im Einzelhandel erhältlich zu sein. Die beiden MSI-Mainboards X99A GAMING 9 ACK und Z97A GAMING 6 – letzteres mit einer einzigen Typ-C-Buchse im ATX-Anschlussbereich – sollen etwa ab März erhältlich sein. Das Muster eines USB-3.1-Mainboards hatte MSI allerdings schon Mitte 2014 gezeigt.
An der von Akitio gezeigten USB-3.1-Hostadapterkarte sind normale blaue USB-3.0-Buchsen zu sehen. Auf der Karte sitzt der PCIe-USB-3.1-Controller ASM1142 von Asmedia. Der wurde allerdings bereits zur Computex im Juni 2014 avisiert und sollte eigentlich zum Jahresende 2014 ausgeliefert werden. Auf dem Intel-Entwicklerforum IDF im September war auch ein USB-3.1-SATA-6G-Bridge-Chip mit RAID-Funktion gezeigt worden, der ASM1352R.
USB 3.1 und PCIe 3.0
Vermutlich wird USB 3.1 aber auch deshalb noch ein Weilchen auf sich warten lassen, weil das Nachrüsten bei Mainboards mit PCIe-2.0-Steckplätzen einen PCIe-x4-Slot erfordert: PCIe-x2-Fassungen sind nicht offiziell spezifiziert und PCIe-x2-Verbindungen werden auch nicht von jedem Mainboard-Chipsatz unterstützt. Da eine PCIe-2.0-Lane jedoch höchstens 5 GBit/s überträgt, sind für einen USB-3.1-Port mit 10 GBit/s mindestens zwei Lanes erforderlich. Der ASM1142 mit zwei USB-3.1-Ports dürfte folglich auf PCIe-2.0-x4-Karten sitzen.
Für billigere und kompaktere PCIe-x1-Kärtchen wird erst Intels kommende Chipsatz-Generation Serie 100 mit PCIe 3.0 auch an der Southbridge optimale Voraussetzungen bieten – oder die teuren X99-Mainboards, auf denen 29 oder 40 PCIe-3.0-Lanes bereitstehen. Bisher ist aber noch nicht einmal genau klar, ob der ASM1142 PCIe 3.0 unterstützt. Derzeit ist also das Marktpotenzial für schnelle USB-3.1-Peripherie noch sehr klein. (ciw)