Thunderbolt zum Nachrüsten soll doch noch kommen

Nun doch noch: Nach einem gescheiterten Anlauf 2012 sollen jetzt bald Nachrüstkarten kommen, um Thunderbolt-Buchsen bei Desktop-PC-Mainboards nachzurüsten - aber nur bei manchen.

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Die bei Apple-Rechnern gängige Thunderbolt-Schnittstelle kommt bei anderen Desktop-Rechnern und Notebooks nicht in Fahrt. Es ist auch ein Henne-und-Ei-Problem: Einerseits gibt es nur wenige Windows-Rechner mit dem schnellen Interface, andererseits aber auch bloß wenige und eher teure Thunderbolt-Peripheriegeräte, die nicht bloß für Mac OS X zertifiziert sind.

Asus Thunderbolt EX II: Die Karte funktioniert erst dann richtig, wenn das Mainboard außer einem DisplayPort-Ausgang auch den System Management Bus und einige Steuersignale liefert - und passende Firmware besitzt.

Die wenigen Desktop-PC-Mainboards mit Thunderbolt-Buchsen sind recht teuer – nicht so sehr wegen des Thunderbolt-Chips, sondern weil sie auch sonst opulent ausgestattet sind. PCI-Express-Steckkarten mit Thunderbolt-Buchsen zum Nachrüsten könnten das ändern. Doch die Sache hat einen Haken: Passende Mainboards müssen nicht bloß einen PCIe-2.0-x4-Slot besitzen, sondern auch ein DisplayPort-Interface, einige Spezialanschlüsse und eine UEFI-Firmware beziehungsweise ein BIOS, welches Thunderbolt unterstützt. Anders gesagt: Nachrüsten lässt sich eine Thunderbolt-Buchse nur bei wenigen darauf vorbereiteten Boards.

Der erste Anlauf von Asus war die auf der Computex 2012 gezeigte Steckkarte ThunderboltEX für einige Asus-Boards, doch die kam zumindest hierzulande nie in den Handel. Nun ist Asus wieder Vorreiter: Die ThunderboltEX II unter anderem für das Z87-PRO soll ab Dezember erhätlich sein, wie Intel bloggt. Die neuen Adapter sollen Thunderbolt 2.0 unterstützen, also vor allem DP 1.2 für 4K-Auflösungen.

Doch wieder geht es nur schleppend voran – auch das plagt Thunderbolt. Irgendwann 2014 – vielleicht erst mit der nächsten Chipsatz-Serie 9, die zur Computex 2014 starten könnte – sollen auch andere Mainboard-Hersteller folgen.

Ewig musste man auf bezahlbare und längere optische Kabel warten. Manche Geräte funktionieren unter Windows schlechter als unter Mac OS, vor allem mit Hot-plugging gab es in den letzten Experimenten der c't erhebliche Schwierigkeiten. (ciw)