USA: Anträge auf Fachkräfte-Visa übersteigen Kontingent
Die US-Einwanderungsbehörde nimmt keine Anträge für H-1B-Visa mehr an, da das Kontingent von 85.000 bereits überschritten wurde. Nun sollen die Visa verlost werden.
Bei der US-Einwanderungsbehörde sind innerhalb einer Woche mehr als 85.000 Anträge auf so genannte H-1B-Visa für Fachkräfte eingegangen. Damit sei die Kappungsgrenze erreicht, weitere Anträge nimmt die Behörde nicht mehr an, heißt es in einer Mitteilung der U.S. Citizenship and Immigration Services (USCIS). Die verfügbaren Visa würden unter den eingegangenen Antragstellern verlost. Wann das passieren wird, konnten die USCIS noch nicht mitteilen.
Die US-Gesetze schreiben vor, dass nicht mehr als 65.000 Absolventen mit mathematischen und naturwissenschaftlichen ausländischen Studienabschlüssen und 20.000 Ausländer mit Abschlüssen US-amerikanischer Hochschulen ein H-1B-Visum bekommen. Anträge konnten seit dem 1. April gestellt werden.
Der US-amerikanischen IT-Branche ist das begrenzte Kontingent ein Dorn im Auge. Microsoft-Mitgründer Bill Gates forderte bereits 2005 liberalere Visa-Regeln für IT-Experten.
Lobby für mehr Visa
Vor einem Jahr konsolidierte sich auf Anregung von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg die Lobby-Initiative zur Reform der US-Immigrationsgesetze FWD.us. Zuckerberg schrieb seinerzeit, "Einwanderer sind der Schlüssel für die Zukunft einer wissensgestützten Wirtschaft" in den USA. Der Staat betreibe jedoch "für eine Nation von Einwanderern derzeit eine seltsame Zuwanderungspolitik". Zuckerberg fordert, die Zahl der umstrittenen H-1B-Visa für Spezialisten erheblich zu erhöhen. Zu der Zeit war das Jahreskontingent bereits innerhalb von zwei Wochen vergriffen. Es sei unverständlich, dass mehr als 40 Prozent der ausländischen mathematischen und naturwissenschaftlichen Studenten nach ihrem Abschluss das Land wieder verlassen müssten.
Im Juni 2013 hat der US-Senat zwar ein Gesetz zur Reform der Einwanderungsgesetze verabschiedet, das auch vorsieht, mehr Visa für Fachkräfte zu vergeben als bisher, doch das Gesetzgebungsverfahren kam im Repräsentantenhaus ins Stocken. (anw)