Anleitung: HiFi-Verstärker restaurieren, Teil 2

Seite 4: Transistoren

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Transistoren können die Funktion eines Verstärkers oder eines Schalters übernehmen. In einem Verstärker dienen sie dazu, mit einem kleinen Strom einen großen Strom zu steuern.

Diskret aufgebaute Endstufe eines Sony-Verstärkers der frühen 1990er Jahre. Bei genauem Betrachten der Platine ist der symmetrische Aufbau der Endstufenkanäle (links und rechts) mit den Leistungstransistoren erkennbar.

Transistoren werden oft durch Glimmerscheiben vom Kühlkörper isoliert, bei der Demontage ist Vorsicht geboten.

In einem HiFi-Verstärker können Transistoren durch Überlast (zu hoher Stromfluss oder zu hohe Temperatur) zerstört werden. Die Endtransistoren sollten zuerst geprüft werden, da sie der höchsten Belastung im Gerät ausgesetzt sind und somit die Ausfallwahrscheinlichkeit hier am größten ist. Bei einem Defekt reißen sie auch meist die benachbarten Treiber-Stufen mit in den Tod.

Sehr verbreitet sind bipolare Transistoren. Man unterscheidet NPN und PNP-Typen. Die Anschlüsse werden mit Basis (B), Emitter (E) und Kollektor (K oder C=Collector) bezeichnet. Für das Multimeter besteht ein Transistor aus zwei Diodenstrecken. Eine Diode befindet sich hierbei zwischen dem Anschluss B und dem Anschluss K (bzw. C). Eine weitere Diode zwischen dem Anschluss B und E.

Nach dem Messschema kann die Funktionsfähigkeit der Diodenstrecken von bipolaren Transistoren mit einem einfachen Multimeter im Diodentestbetrieb geprüft werden. Nur wenn alle 6 aufgeführten Kriterien erfüllt sind, ist der Transistor funktionsfähig.

Transistoren (4 Bilder)

Transistoren in verschiedenen Leistungsklassen und Bauformen. Kleinsignaltypen werden im Vorverstärker eingesetzt. Leistungstransistoren im Bereich der Endstufe

Wenn beispielsweise schon bei der ersten Messung zwischen Kollektor und Emitter ein Kurzschluss (0 Ohm) festgestellt wird, so ist der Transistor in jedem Fall defekt und muss ersetzt werden. Falls bei einem Transistor die internen Bondungsdrähte (also die Verbindungen vom Chip zum Gehäuseanschluss) durch Überhitzung wegschmelzen, so wird der Transistor hochohmig. Schmilzt hingegen das Silizium, entsteht meist ein Kurzschluss. Bei den in Endstufen gern verwendeten Darlington-Transistoren (Leistungs- und Treibertransistor in einen Gehäuse) liegt die Durchlassspannung höher: Hier misst man bis zu 1,4 Volt.

Bei der Demontage defekter Endstufentransistoren vom Kühlkörper sollte man genau hinsehen. Oftmals sollen Glimmerscheiben und spezielles Montagematerial verhindern, dass zwischen Bauelement und Kühlkörper eine elektrisch leitende Verbindung entsteht. Bei falscher Montage droht ein Kurzschluss. Ein guter Wärmeübergang ist hingegen gewünscht, um die Verlustleistung der Transistoren an den Kühlkörper abzuführen. Hierfür wird Wärmeleitpaste verwendet.