iOS vs. Android – Argumente für den Wechsel zu Apple

Seite 7: iPhone als Fitness-, Medien- und Steuerzentrale

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Apple versteht es immer wieder, zusätzliche Funktionen nicht nur anzukündigen, sondern Entwickler und Partnerfirmen auch davon zu überzeugen, diese zu nutzen. Mit jedem iOS-Release kommen neue APIs dazu, welche Zugriffe auf bestimmte Dienste erlauben oder die Schnittstelle zwischen iPhone, Apps und Peripherie bilden.

AirPlay beispielsweise macht aus Macs und iOS-Geräten Medienzentralen, die Inhalte auf geeigneten Empfängern wiedergeben. Statt sich mit der Verwandtschaft um das iPhone zu drängeln, schickt man Bilder und Videos vom letzten Urlaub über Apple TV an den Fernseher. Gleiches gelingt auch mit Spielfilmen aus dem iTunes-Store, von Netflix & Co. AirPlay-Lautsprecher spielen Musik über WLAN ab. Genial: Mit nur einem iPhone kann man AirPlay-Boxen in verschiedenen Räumen versorgen und so das gesamte Haus beschallen. Wer am Tablet arbeitet, möchte E-Mails und Dokumente in der Regel auch ausdrucken. Dazu hat iOS AirPrint an Bord, das völlig ohne Treiber funktioniert. Alle großen Hersteller haben inzwischen mehrere Generationen AirPrint-fähiger Drucker herausgebracht.

CarPlay ist seit iOS 7 dabei und integriert das iPhone ins Auto. Es macht das Display vom Autoradio oder On-Board-Navi zur zweiten Anzeige, an der man beispielsweise über die Lenkradtasten oder per Sprachsteuerung Apps startet, Kontakte anruft und sich Informationen anzeigen lässt. Zahlreiche Autohersteller bieten inzwischen CarPlay-kompatible Entertainment-Systeme in ihren neuesten Baureihen an. Wer sein Auto für CarPlay fit machen möchte, greift zu einem Nachrüst-Kit.

HealthKit dient als Verbindung zwischen Fitness-Apps wie Runtastic oder Garmins Connect Mobile und Zubehör wie Pulsuhren oder Blutzuckermessgeräten (siehe Mac & i Heft 3/2015 ab Seite 46). Die Apps dürfen über HealthKit auch untereinander Daten austauschen, wenn der Nutzer es erlaubt. Wer mag, lässt sich dann die aus verschiedenen Quellen gesammelten Daten in Apples eigener Health-App grafisch aufbereiten.

Gesundheitstracking auf dem iPhone.

HomeKit und die Home-App wiederum machen iOS-Geräte zur Steuerzentrale fürs Haus. Dann regeln iPhone und iPad über kompatible Geräte bequem das Licht oder die Temperatur im Haus, können aber auch Rollos hoch- und herunterfahren lassen. Das Zubehör soll ohne direkte Anweisung reagieren können: Meldet die Funkwetterstation Regen, schließen sich in einem entsprechend ausgestatteten Haus die Fenster. Auch für HomeKit hat Apple zahlreiche Partner gewinnen können, darunter den Licht-Spezialisten Osram, den Klimaanlagen-Hersteller Honeywell, die Haushaltsgerätefirma Haier und die für ihre Mac- und iOS-Peripherie bekannte Firma Elgato. Philips hat längst ein Firmware-Update für seine Hue-Leuchten herausgebracht, die sich damit ins HomeKit-Framework einklinken.

Viel Aufsehen erregte Apple auch mit seinem Bezahldienst Apple Pay, der inzwischen seit über zwei Jahren am Start ist – bislang allerdings nur in bestimmten Ländern. Wann man auch in Deutschland mit dem iPhone zahlen darf, ist bislang noch unklar – der Start von Apple Pay scheint aber bevorzustehen.

Kurzum: Apple ruht sich nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern blickt in die Zukunft und plant, mit bestehenden und neuen APIs gleichermaßen den Funktionsumfang stetig zu erweitern. Im Mittelpunkt steht dabei jedoch nicht die Technik, sondern immer der Anwender, die Nutzbarkeit. Und dass dies für das iPhone und iOS als Plattform an sich gilt, ist eines der stärksten Argumente für einen Umstieg. (bsc)