E-Rezept einlösen: So geht's

Mit dem neuen Weg für die elektronische Verordnung werden die meisten E-Rezepte eingelöst. Neben der Gesundheitskarte gibt es aber noch weitere Möglichkeiten.

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Elektronische Gesundheitskarten, im Hintergrund E-Rezept und E-Rezept-App auf Smartphone

Mit der elektronischen Gesundheitskarte lösen die meisten ihr E-Rezept ein.

(Bild: heise online / mack)

Lesezeit: 7 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das E-Rezept lässt sich über drei verschiedene Wege einlösen: Über die elektronische Gesundheitskarte, den Papierausdruck oder die E-Rezept-App. Bislang lassen sich alle E-Rezepte einlösen, die dem herkömmlichen rosa Zettel entsprechen (Muster-16-Formular). Bei dem verhältnismäßig neuen Weg über die elektronische Gesundheitskarte müssen Sie diese nach dem Arztbesuch in das Kartenlesegerät der Apotheke stecken und erhalten ein Medikament, sofern der Arzt das E-Rezept signiert hat und das Medikament vorrätig ist. Eine Eingabe der PIN für die elektronische Gesundheitskarte ist dafür und auch für das ausgedruckte E-Rezept nicht erforderlich.

Auf dem Papierausdruck, den sie meist auf Nachfrage vom Arzt bekommen und bei der Apotheke vorzeigen, sind bis zu drei Verschreibungen enthalten. Falls ein Medikament dringend benötigt wird, empfiehlt sich dieser Weg. Worauf Sie insbesondere bei der E-Rezept-App achten müssen, haben wir nochmal zusammengefasst.

Die App für das E-Rezept ist kostenfrei im App Store von Apple, dem Play Store von Google, und in der App Gallery von Huawei verfügbar. Bei Android-Geräten ist Version 8.0 oder höher erforderlich, beim iPhone und iPod touch iOS 15.0 oder höher. Zudem braucht es eine NFC-Schnittstelle.

E-Rezept-App im Playstore

(Bild: Playstore)

Für die Anmeldung in der E-Rezept-App der für die Digitalisierung des Gesundheitswesens zuständigen Gematik gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Wege: Zum einen über die elektronische Gesundheitskarte ab Version 2.1 und der dazugehörigen PIN oder mit einer weiteren App der Krankenkasse, etwa der App für die elektronische Patientenakte oder eine weitere für die GesundheitsID. Letzteres ist bei der Techniker beispielsweise die TK-Ident-App. Für beides müssen Sie sich bei der Krankenkasse identifizieren. Das geht über drei Wege: Entweder über einen Besuch bei Ihrer Filiale, über PostIdent oder online mit dem elektronischen Personalausweis.

Wenn Sie die E-Rezept-App zum ersten Mal öffnen, werden Sie zunächst aufgefordert, diese abzusichern. Das geht entweder mit "Biometrie" oder mit "Kennwort". Danach können Sie der App, beziehungsweise der für die E-Rezept-App verantwortlichen Gematik erlauben, Daten zum "Nutzungsverhalten anonym zu analysieren". Anschließend ist die Anmeldung in der App möglich – theoretisch.

Schematische Darstellung einer Gesundheitskarte

(Bild: Gematik)

Unter "Anmelden" können Sie zwischen "Versicherungs-App" und "Gesundheitskarte" samt sechsstelliger PIN auswählen. Bei der letztgenannten Möglichkeit werden Sie aufgefordert, Ihre ebenfalls sechsstellige Kartenzugangsnummer (Card Access Number, CAN) anzugeben. Diese befindet sich oben rechts auf der Karte, genauer, links neben der Generationsnummer (G 2.1).

Auch unter "E-Rezept-Bestellungen" ist oben links eine Information zu sehen, ob ein Profil in der E-Rezept-App angemeldet ist.

Als Nächstes ist die Eingabe der PIN und das Heranhalten der eGK an die Hinterseite des Smartphones erforderlich. Dafür muss die NFC-Funktion auf dem Smartphone aktiv sein – das funktioniert in den Geräteeinstellungen. Sofern der Arzt ein E-Rezept in die Telematikinfrastruktur, das Gesundheitsnetz, hochgeladen hat, kann selbiges vom E-Rezept-Server geladen werden. Dazu erscheint bei "Profil 1" , oben links in der App eine grüne Wolke. Falls Sie einen weiteren Versuch starten wollen, müssen Sie den Screen zum Aktualisieren nach unten ziehen, also mit dem Daumen in der App nach unten wischen.

Falls Sie noch nicht über PIN und PUK für die elektronische Gesundheitskarte verfügen, können Sie sich in Ihrer Krankenkassen-Filiale identifizieren, außerdem lässt sich die E-Rezept-App eingeschränkt auch ohne Anmeldung nutzen. Mit PIN und elektronischer Gesundheitskarte können Sie sich direkt in der E-Rezept-App anmelden oder bei der App für die elektronische Patientenakte oder alternativ bei der Ident-App der Krankenkasse, womit Sie sich ebenfalls bei der E-Rezept-App anmelden können. Bei der Identifikation über den elektronischen Personalausweis oder PostIdent können Sie sich direkt in der App der Krankenkasse anmelden – die ePA-App oder die Ident-App.

Falls Sie sich in der Krankenkassen-App anmelden, müssen Sie ebenfalls die CAN der Gesundheitskarte eingeben und einen Code für die GesundheitsID festlegen. Dazu kann es sein, dass Ihre Krankenkassen nach einer E-Mail-Adresse fragt, um diese mit Ihrer GesundheitsID zu verknüpfen. Anschließend ist eine Anmeldung in der E-Rezept-App mit Eingabe der GesundheitsID möglich, nachdem Sie in der E-Rezept-App Ihre Krankenversicherung ausgewählt haben.

Name und Profilbild lassen sich ebenfalls ändern

"Profil 1" lässt sich umbenennen, dazu muss die entsprechende Schaltfläche lange gedrückt werden. Neben der Schaltfläche lassen sich über das Plus-Symbol weitere Profile hinzufügen, dazu ist allerdings ebenfalls eine Authentifizierung bei der Krankenkasse erforderlich, beziehungsweise eine Verifikation für die Person, deren Profil hinterlegt werden soll. Die elektronische Gesundheitskarte (eGK) der Person brauchen sie dafür ebenfalls. Je nach Gerätetyp muss die Anmeldung mit der eGK samt PIN nach einem gewissen Zeitraum, etwa nach 12 Stunden, erneut erfolgen.

In der E-Rezept-App können Sie am unteren Rand der App "Apotheken" auswählen und unter anderem Botendienste oder Versand anfragen. Außerdem ist es möglich, einer Apotheke das Rezept zu übermitteln und nachzufragen, ob ein Medikament vorrätig und Versand oder Botendienste möglich sind.

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In den Einstellungen lassen sich für das ausgewählte Profil Informationen zur Gesundheitskarte verwalten, beispielsweise lässt sich auf diese Weise auch die PIN ändern oder die Karte entsperren, falls die PIN dreimal falsch eingegeben wurde.

In den Einstellungen lässt sich die elektronische Gesundheitskarte mit der PUK entsperren.

Ebenfalls lässt sich über die Einstellungen unter "Kontakt" von Montag bis Freitag zwischen 08:00 und 20:00 Uhr eine technische Hotline (0800 277 3777) anrufen oder eine E-Mail schreiben: app-feedback@gematik.de. Auch ein Demo-Modus ist verfügbar. Unter "Bedienungshilfen" können Screenshots unterdrückt werden, wobei diese standardmäßig nicht erlaubt sind.

Zugriffsprotokolle in der E-Rezept-App anzeigen lassen

Die Zugriffsprotokolle sind ebenfalls in den Einstellungen einsehbar. Dazu müssen Sie direkt oben auf das Profil klicken und herunterscrollen. Nach den Informationen zur Versicherung und "Geräteverwaltung" ist es unter "Sicherheit" möglich, sich Zugangsschlüssel zum Rezeptdienst und "Zugriffsprotolle anzeigen" zu lassen. Auf diese Weise lässt sich überprüfen, ob mehr Personen als nötig auf Ihre Daten zugegriffen haben.

Die Krankenkassen arbeiten bereits an einer Möglichkeit, das E-Rezept in die App für die elektronische Patientenakte zu integrieren. Erste Krankenkassen, wie die AOK, wollen im Frühjahr die Zulassungen beantragen. Eine Möglichkeit für Versandapotheken ist ebenfalls in Arbeit, damit Versicherte künftig nicht mehr den Ausdruck des E-Rezepts online hochladen müssen, um ein Medikament online bei Anbietern wie DocMorris zu bestellen.

Hinweis: Da sich im Bereich des E-Rezepts derzeit sehr viel tut, wird dieser Leitfaden entsprechend den Änderungen laufend aktualisiert. Ebenso kann es sein, dass es beim E-Rezept aus verschiedenen Gründen hapert – auch in Abhängigkeit vom gewählten Einlöseweg. Darüber hinaus gibt es auch weitere, inoffizielle Wege.

(mack)