Qualität beginnt in den Köpfen, Teil 1: die richtige Einstellung

Seite 3: Fazit

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Da die Faktoren Kosten und Zeit in jedem Projekt Limitierungen darstellen, ist auch die Qualität immer im Zusammenhang mit diesen beiden zu betrachten. "Welche Qualität bringt Kunden den größten Nutzen unter Berücksichtigung des zur Verfügung stehenden Budgets und des einzuhaltenden Zeitrahmens?", ist die Frage, die es zu beantworten gilt. Da diese Begrenzungen von Zeit und Geld in jedem Projekt zu finden sind, ist es umso mehr sinnvoll, sich vorneweg über die unterschiedlichsten Ausprägungen von Qualität Gedanken zu machen und sich dann anschließend auf die Zielqualität zu verständigen. "Explizit ist dabei immer besser als implizit", ist eine Aussage aus dem "The Zen of Python", die aber nicht nur auf die Programmierung zutrifft, sondern auf alle Prozesse.

Nur wenn alle Beteiligten die Zielvorgaben verstanden und verinnerlicht haben, sind sie in der Lage, am Erreichen der Ziele und an der Einhaltung der Limitierungen mitzuarbeiten. Die Klärung der Frage nach dem Warum nimmt erneut einen hohen Stellenwert ein. Allerdings geht es bei der Veränderung menschlichen Verhaltens nicht immer ausschließlich um logische und rationale Aspekte; die Menschen müssen sich zum Beispiel mit den Zielen identifizieren können, sich betroffen fühlen oder sich etwas davon versprechen.

Doch hierzu ist eine offene Kommunikation notwendig, die Transparenz und Klarheit schafft. Absprachen müssen bekannt sein, Ziele und Regeln vereinbart und visualisiert werden. Wer Regeln diktiert und nur "top down" kommuniziert, wird nie eine von jedem Mitglied gelebte Qualitätskultur schaffen. Doch genau darum geht es: Jeder soll diese Kultur leben, auch wenn gerade kein Vorgesetzter oder Kollege anwesend ist.

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"Quality is everyone's responsibility", stellte einmal der Pionier im Bereich des Qualitätsmanagements William Edwards Deming fest und trifft damit genau ins Schwarze. Weiterhin sagte er auch, dass Qualität kein einmaliger Akt sei, sondern ein Prozess und dass es kein Ergebnis einer einzelnen Person, sondern aller Beteiligten darstelle. Eben genau hier liegt der entscheidende Punkt. Qualität und die Lieferung von Werten ist eine Teamleistung. Nur das Team gemeinsam kann dieses Ziel erreichen.

Doch wie kann ein Team diese Qualitätsleistung erbringen? Und was genau trägt jeder einzelne dazu bei? Und wie kann eine Änderung von Verhaltensweisen, Gewohnheiten und Einstellungen die eigene Qualität verbessern? Diesen Fragen widmet sich ein Folgeartikel.

Sabine Wojcieszak
trainiert und berät seit mehr als 20 Jahren Teams und Organisationen in den Bereichen Kommunikation, Führung, Soft Skills, Teamkultur und Veränderungen. Sie ist Sprecherin auf internationalen Konferenzen, Autorin und Lehrbeauftragte an verschiedenen Fachhochschulen und Universitäten.

  1. Peter F. Drucker; Innovation and Entrepreneurship; HarperBusiness 2016
  2. Gojko Adzic; Specification by Example – How successful teams deliver the right software; Manning 2012

(ane)