Klapp-Tab
Seite 2: Hardware mit Kompromissen
Hardware mit Kompromissen
Auch die Hardware zwingt den Anwender zu Kompromissen. Die Auflösung der beiden stark spiegelnden Displays ist um rund 50 dpi höher als bei 10-Zoll-Tablets, sodass man auf vielen Webseiten zoomen muss, um Textlinks sicher zu treffen. Der untere Bildschirm leuchtet schwächer als der obere – die reduzierte Helligkeit soll offenbar den Akku schonen. Trotzdem lief das „P“ mit einer Ladung nur rund sechs Stunden, rund zwei Stunden kürzer als gute Android-Tablets.
Das Ladekabel wird auf der rechten Seite eingestöpselt und ist dadurch der Hand im Weg, wenn man das Tablet hält. Das Ablegen auf einem Tisch ist nur bedingt eine Alternative – bei jedem Antippen des oberen Displays kippelt das Gehäuse. An der Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren: Die Kunststoffschale und die Scharniere machen einen soliden Eindruck. Die 5-Megapixel-Kamera schießt ordentliche Fotos, kommt an die Schärfe und Farbtreue der besten Smartphone-Kameras aber nicht heran. Ein Update auf Android 4.0 hat Sony bislang nicht versprochen.
Das „P“ setzt sich nicht nur mit seiner Bauform von anderen Android-Tablets ab, sondern auch mit Sonys Medienangebot: „Music Unlimited“ bietet für vier Euro im Monat werbefreie Webradio-Kanäle sowie einen Cloud-Speicher für die eigene Musiksammlung. Für zehn Euro im Monat kann man darüber hinaus Sonys zehn Millionen Titel große Musiksammlung nach Belieben anzapfen. Sonys On-Demand-Videothek „Video Unlimited“ enthält einige tausend Kino- und Fernsehtitel zum Leihen und Kaufen – leider fehlt ein HDMI-Ausgang.
Fazit
Auf den ersten Blick klingen 580 Euro für ein Tablet mit einzigartigem Konzept und integriertem UMTS vernünftig. Doch Sony baut nur 4 GByte Speicher ein und liefert eine MicroSD-Karte mit nur 2 GByte mit, sodass man für ausreichend Speicherplatz zukaufen muss. Auch das USB-Kabel für den Anschluss an den PC müssen Sony-Kunden extra kaufen.
Zum schlechten Preis/Leistungsverhältnis gesellen sich die Nachteile des Doppeldisplays: Zu viele Apps überraschen mit Darstellungsfehlern, die Laufzeit ist unterdurchschnittlich. Als Vorteile verbleiben der Hingucker-Effekt, die kompakten Abmessungen, die schicke Reader-App und die Online-Videothek – die Musik-App läuft auch auf Androiden anderer Hersteller. Unter dem Strich erweist sich das „P“ als weniger praxistauglich als sein Schwestermodell „S“ mit 9,4-Zoll-Display und integrierter Infrarot-Fernbedienung.
Sony Tablet P | |
Android-Tablet mit zwei Displays | |
Lieferumfang | Netzteil, Speicherkarte |
Spezifikation | Android 3.2.1, Nvidia Tegra 250, 2 × LCD (5,5 Zoll, 1024 × 480, spiegelnd), 1 GByte RAM, 4 GByte Flash, microSDHC-Slot, Rückkamera (2592 × 1944, Video: 1280 × 720), Frontkamera (640 × 480, Video: 640 × 480), WLAN 802.11 b/g/n, Bluetooth 2.1+EDR, GPS, HSPA |
Schnittstellen | Kopfhörer, Micro-USB |
Abmessungen (B x T x H) / Gewicht | 18 cm × 8,3 cm × 2,4 cm / 368 g |
Preis | 580 € |
(cwo)