54 Prozent der Mittelständler suchen Führungskräfte im Ausland

Der Bedarf mittelständischer Unternehmen an Führungskräften mit internationaler Erfahrung wächst und hat zur Folge, dass immer mehr Unternehmen Kandidaten auch jenseits der eigenen Landesgrenzen suchen.

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Von
  • Marzena Sicking

Immer mehr mittelständische Unternehmen, die international tätig sind, suchen im Ausland nicht nur nach neuen Geschäftspartnern, sondern auch nach Führungskräften für das eigene Unternehmen. Das hat aktuelle die Studie "HR-Herausforderungen im Mittelstand" der Personalberatung InterSearch Executive Consultants ergeben, für die über 200 Personalverantwortliche von Unternehmen ab 250 Mitarbeitern befragt wurden.

Die Aussagen belegen eine zunehmende Internationalisierung des Managements im Mittelstand. So rekrutieren 24 Prozent der im Ausland tätigen Firmen einheimische Manager für ihre Standorte außerhalb Deutschlands. Weitere 20 Prozent suchen im Ausland nach Führungskräften für deutsche Standorte und weitere 34 Prozent sogar beides. Zudem sagen 18 Prozent der Befragten, dass sie zwar noch nie im Ausland nach Führungskräften gesucht haben, sich das aber für die Zukunft durchaus vorstellen können. Nur vier Prozent der mittelständischen Firmen lehnen das ab.

Internationales Manager Recruiting (5 Bilder)

(Bild: InterSearch Executive Consultants)

Doch auch wenn sich die Mehrheit der größeren Mittelständler damit schon auf dem internationalen Personalmarkt bewegt, einfach ist die Rekrutierung im Ausland keinesfalls. Als größte Hürde nennen die befragten Personalverantwortlichen häufig vorkommende Sprachdifferenzen (43 Prozent) und Differenzen aufgrund der Landesmentalitäten (34 Prozent). Ebenfalls 34 Prozent beklagen, dass ihnen einfach der Zugang zu potenziellen Kandidaten im Ausland fehlt. Damit ist der Pool an potentiellen Kandidaten oftmals zu klein für ein professionelles Auswahlverfahren.

37 Prozent der mittelständischen Unternehmen greifen deshalb auf die Unterstützung von spezialisierten Anbietern für grenzüberschreitende "Executive Search"-Aufträge zurück. Das zeigt auch Auswirkungen auf diese Branche: Laut dem Bundesverband Deutscher Unternehmensberater (BDU) bieten bereits 24 Prozent der hier registrierten Firmen solche Dienste an. Selbst bei den kleinen Personalberatungen mit einem Jahresumsatz unter 500.000 Euro bieten 18 Prozent die internationale Suche an. Offenbar ist die Leistung der Anbieter oft nicht wirklich überzeugend: 22 Prozent der Unternehmen sind unzufrieden. Das ist ein überdurchschnittlich schlechter Wert: Bei den anderen abgefragten Personaldienstleistungen zeigen sich maximal 16 Prozent der Kunden enttäuscht. Mit der nationalen Rekrutierung durch externe Dienstleister sind die Kunden hingegen sehr zufrieden. (map)
(masi)