Steuerliche Behandlung von Darlehen innerhalb der Familie

Wenn das eigene Unternehmen in der Krise steckt und die Bank kein Geld mehr rausrücken will, bleibt oft nur noch die Familie als Unterstützung übrig. Umgekehrt funktioniert es genauso: Der Neffe leiht sich das Geld für sein Mofa lieber beim Unternehmer-Onkel als bei der Bank.

Tatsächlich kann das Modell für beide Seiten interessant sein: Der Kreditgeber erhält höhere Zinsen, als wenn er das Geld bei der Bank anlegen würde. Der Kreditnehmer spart sich das Kreditgespräch bei der Bank und auch die zusätzlich anfallenden Konto- und Abschlussgebühren. Auch kann ein solches Darlehen sicherlich früher als vereinbart zurückgezahlt werden, ohne, dass der Verwandte dafür "Strafzinsen" erhebt.

Und wenn man es geschickt anstellt, dann kann man auch den Fiskus an dem Darlehen beteiligen, beispielsweise, in dem man die Zinsen, die an die Verwandschaft zu entrichten sind, als Betriebsausgaben geltend macht. Damit das Finanzamt dies akzeptiert, müssen allerdings einige Regeln beachtet werden.

So mag die verwandtschaftliche Beziehung noch so eng sein, ohne einen Kreditvertrag geht es auch innerhalb der Familie nicht. Jedenfalls dann nicht, wenn der Unternehmer die Ausgaben steuerlich absetzen will.

In dem Vertrag muss nicht nur die geliehene Summe festgehalten werden, sondern auch die Laufzeit des Kredits, die monatlichen Raten und die Zinsen. Auch wann die Raten genau fällig sind, sollte man schriftlich fixieren. Und der Schuldner muss nachweisen können, dass er diese Raten auch tatsächlich pünktlich zahlt. Zahlt er nämlich nicht, geht das Finanzamt unter Umständen nicht von einem Darlehen, sondern von einer Schenkung aus und dann wird das "Darlehen" als solches steuerlich nicht anerkannt. (Marzena Sicking) / (map)
(masi)