Vorstand Jochen Zips verlässt MemQ

Am geplanten Management Buyout der MemQ AG wird Vorstand Jochen Zips nicht teilnehmen. Er verlässt Ende dieser Woche das Unternehmen. Für ihn rückt Kurt Früh nach. Der Memoryspezialist wurde aus der Schweizer COS Computer Systems AG ausgegliedert, die COS wiederum von der I.P.S. Holding übernommen.

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Von
  • Matthias Parbel

Nach 15 Jahren Sehnsucht nach etwas Neuem: Jochen Zips scheidet als Vorstand bei MemQ aus

(Bild: MemQ)

Per E-Mail teilte am Mittwoch dieser Woche Jochen Zips den "Geschäftsfreunden und Freunden der MemQ" seinen Rückzug an. 15 Jahre gehörte er dem Unternehmen an, seit etwa einem Jahr als Vorstand. Jetzt sagt er "mit einem weinenden und lachenden Auge … vielen Dank und auf Wiedersehen". Die MemQ in Florstadt, die bis Februar dieses Jahres als COS Memory firmierte, verliert ihren Vorstand. Dabei war Zips noch vor drei Wochen guten Mutes. Anfang Juni teilte die Muttergesellschaft COS Systems AG COS Computer Systems AG in der Schweiz mit, dass die Gruppe in die niederländische I.P.S. Holding (AirOPack) übergehen wird. Gleichzeitig soll die MemQ im Rahmen eines Management Buyout ausgegliedert werden.

Der Übernahme der COS durch die Holding und der Ausgliederung der MemQ gab die Generalversammlung Ende Juni ihr Plazet. Jetzt könnte MemQ-Vorstand Zips am MBO teilnehmen. Anfang Juni zeigte er sich in einem Gespräch mit heise resale daran interessiert. Doch zwischenzeitlich hat sich der 37-Jährige anders entschieden. "Ich bin seit 15 Jahren bei dem Unternehmen. Im Grund hatte ich vorher keine andere Firma richtig kennengelernt. Da wird es Zeit, mal neue Luft zu atmen." Keinesfalls "hat die Neuausrichtung bei der COS und bei MemQ etwas mit meiner Entscheidung zu tun", versichert er gegenüber heise resale. Weiter fügt Zips an: "Ich bin in einem Alter, wo man sicherlich mal was ganz Neues tun kann und muss. Einen anderen Grund gibt es nicht". Jetzt aber steht erst einmal Urlaub an. Wenn er danach Abstand gefunden hat, will er sich neu orientieren. Was, wie und wo stehe noch offen. Aber er rechne damit, dass er wieder in dieser Branche tätig sein werde.

Übernimmt das Ruder beim Memoryspezialisten: Kurt Früh, Vorstand und Investor bei MemQ

(Bild: MemQ)

In die Vorstandsetage bei MemQ zieht nun Kurt Früh ein. Den Weg ins hessische Florstadt kennt er nicht nur über den Memoryspezialisten, sondern vor allem auch aus den turbulenten Zeiten der COS Distribution in Linden, als die Schweizer Holding noch den Grossisten in ihrem Portfolio führte. Damals pendelte Früh häufig zwischen dem Holdingstandort in Baden bei Zürich und dem nahe Florstadt gelegenen Standort in Linden. Sicher ist, dass Früh am Management Buyout beteiligt sein wird. Früh gehört seit 1973 der COS an, ist mit neun Prozent Anteil einer der Aktionäre und war seit 1996 deren Verwaltungsratspräsident. Neben Früh werden noch weitere Investoren am MBO teilnehmen. Die Veräußerung des Memoryspezialisten ist für diesen Monat vorgesehen.

Zips attestiert bei seinem Abschied in Florstadt der MemQ eine "grundsätzlich positive Entwicklung". Vor allem durch die Entscheidung, das Angebot auf Peripherie und Zubehör zu erweitern. Die Zusammenarbeit mit Früh bezeichnet er als "von Harmonie geprägt". Man habe erfolgreich und eng zusammen gearbeitet. (map)