Mit der Sony A7R V in der Antarktis: Toller Autofokus, lästige Einschränkungen

Praxistest unter extremen Bedingungen: Die Sony A7R V zu konfigurieren, erfordert Einsatz. Den aber belohnt sie mit hoher Leistung, nicht nur beim Autofokus.

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Lesezeit: 20 Min.
Von
  • Sandra Petrowitz
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Als Guide und Fotograf auf Expeditionskreuzfahrtschiffen bin ich regelmäßig in den Polarregionen unterwegs. Meine Bilder entstehen dabei aktuell mit zwei Nikon-Spiegelreflexkameras. Auf meiner jüngsten Tour zur Antarktischen Halbinsel hatte ich jedoch die Möglichkeit, die neue Sony A7R V samt dem herstellereigenen 200-600-mm-Telezoom auszuprobieren. Nach zwei Wochen zwischen Pinguinen und Eisbergen kann ich in diesem Erfahrungsbericht sagen: Die Kombination macht Spaß, vor allem dank ihres Autofokus. Ein paar Herausforderungen hat Sony allerdings eingebaut.

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Seine hochauflösende Vollformatkamera bewirbt der Hersteller vor allem mit herausragenden Autofokus-Fähigkeiten: Sowohl die Motiverkennung als auch das AF-Tracking erreichen ihre Leistung dank künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellen Lernens. Ein neuer, leistungsstärkerer Prozessor und überarbeitete Algorithmen mitsamt fast 700 AF-Punkten unterstützen die Fokussierung. Sony ist nicht der einzige Hersteller, der beim Autofokus auf KI setzt. Auch andere, wie etwa Canon oder Fujifilm, tun das bereits.

Mit der Sony A7R V und der "langen Tüte" in der Antarktis unterwegs: Sandra Petrowitz, hier während einer Landung in Mikkelsen Harbour.

(Bild: Glenn Ciegler )

Die Kamera-Objektiv-Combo habe ich vor allem für Wildlife-Aufnahmen aus dem Schlauchboot (Zodiac) und von Land aus eingesetzt, aber auch für Landschaftsbilder und Details. Noch nie hat es mir eine Kamera leichter gemacht, zu scharfen, korrekt fokussierten Wildlife-Bildern zu kommen. Stärker denn je konnte mich beim Fotografieren auf die Bildgestaltung konzentrieren oder – bei schwierigen Bedingungen und wenn viel Bewegung im Spiel war – darauf, das Motiv im Sucher zu halten. Meine Erfolgsrate lag gefühlt deutlich höher als mit den Nikon-Spiegelreflexkameras D500 und D850, die ich normalerweise verwende.