Überzogene Erwartungen bei RFID-Chips

RFID-Chips können ernsthaft nützlich sein, wie erste Anwendungen zeigen. Aber trotz dieser Erfolge haben viele Leute unangemessen hohe Erwartungen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 185 Kommentare lesen
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Datenschützer hassen sie, Logistiker sind in sie verliebt: RFID-Chips. Die kleinen funkfähigen Etiketten mit Informationen für Waren aller Art erregen die Gemüter. Dabei gibt es bereits heute RFID-Anwendungen, die gutes Geld sparen, und eine Bedrohung der Privatsphäre nicht erwarten lassen. Doch obwohl diese Erfolge real sind, reichen sie nicht aus, um den Rummel um die Technologie zu rechtfertigen, berichtet Technology Review aktuell.

Die drei größten Brauereien Großbritanniens haben die Logistik für ihre Bierfässer im Frühjahr an einen Spezialisten abgegeben, der sie auf RFID-Technologie umgestellt hat. Alle Fässer wurden mit RFID-Chips ausgerüstet, sodass stets abgefragt werden kann, wo sie sich befinden. Dadurch wurde die Quote verloren gegangener Fässer von fünf bis sechs Prozent auf die Hälfte reduziert. Dazu kam ein unerwarteter Nebeneffekt: Weil auch Restmengen jetzt genau erfasst werden, sinkt die Steuerbelastung für die Brauereien.

Trotzdem warnt der Gartner-Analyst Jeff Woods: "Die Erwartungen, die die Leute in die RFID-Technik haben, sind übertrieben." Unter anderem gebe es unrealistische Vorstellungen darüber, wie viel die Systeme tatsächlich kosten. Derzeit liege der Preis pro RFID-Chip bei 40 bis 50 Cent. Als magische Zahl gilt ein Stückpeis von fünf Cent -- und manche Manager würden ihn fälschlich "gleich morgen" erwarten.

Siehe dazu in Technology Review aktuell:

Zum Thema RFID siehe zudem: (sma)