Streng geheime Dokumente auf Discord: Pentagon-Leaker muss 15 Jahre in Haft

Um seine Kontakte auf Discord zu beeindrucken, hat ein junger Mann dort streng geheime US-Militärdokumente verbreitet. Dafür muss er lange ins Gefängnis.

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Russische und ukrainische Flaggen hinter den Schatten von Soldaten

(Bild: Tomas Ragina/Shutterstock.com)

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Anderthalb Jahre nach der Verbreitung vertraulicher und geheimer US-Dokumente über Discord ist der verantwortliche "Pentagon-Leaker" Jack Teixeira jetzt zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das teilte das US-Justizministerium mit. FBI-Chef Christopher Wray spricht von einer eindringlichen Warnung an all jene, denen der Schutz von Informationen zur nationalen Sicherheit anvertraut wurde: "Missbrauchen Sie dieses Vertrauen und Sie werden zur Rechenschaft gezogen." Der inzwischen 22-jährige Militärangehörige sei für eines der gravierendsten Datenlecks in der Geschichte der USA verantwortlich, das außergewöhnlich schwere und langanhaltende Schäden angerichtet habe, ergänzt der zuständige Staatsanwalt.

Das Leak hat im Frühjahr 2023 für Aufregung gesorgt, der junge Mann hat über die eigentlich vor allem bei Videospielern und -spielerinnen beliebten Messagingplattform zahlreiche Abschriften und schließlich Fotos von Dokumenten zum Ukraine-Krieg und zu Truppenbewegungen veröffentlicht. In der Folge hat US-Außenminister Antony Blinken sogar Kontakt zu seinem ukrainischen Amtskollegen aufgenommen und zugesichert, dass das Land weiter unterstützt werden würde. Teixeira war es nicht darum gegangen, Unzulänglichkeiten oder Missstände aufzudecken, er wollte seine Discord-Kontakte lediglich beeindrucken. Mindestens einer leitete sie aber weiter und irgendwann wurden sie von der Presse entdeckt.

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Nach der Festnahme von Teixeira hatte die US-Regierung die Berichterstattung über die Dokumente kritisiert. Die Veröffentlichung auch nur von Teilen dieser Dokumente könnten ernste Folgen für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten haben, hieß es damals. Enthalten waren auch militärgeheimdienstliche Erkenntnisse, deren Preisgabe Rückschlüsse auf die Quellen oder Erhebungsmethoden zulassen, was für Informanten lebensgefährlich werden kann. Im Frühjahr hat sich Teixeira für schuldig bekannt, seine Strafe ist jetzt noch einmal höher als damals ausgehandelt. Vor seiner Festnahme hatte er versucht, Beweise zu vernichten und seine Discord-Freunde ebenfalls dazu animiert, schreibt das US-Justizministerium jetzt noch.

(mho)