Google-Börsengang verzögert sich -- noch keine SEC-Genehmigung

Die Registrierungsunterlagen, die von Google eingereicht worden waren, seien bis zum Schluss des Arbeitstages noch nicht für zureichend befunden worden, erklärte SEC-Sprecher John Heine.

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  • dpa

Der Börsengang der Internetsuchmaschinen-Firma Google hat sich verzögert. Die US-amerikanische Wertpapier- und Börsenkommission SEC hat die von Google geforderte Registrierung der umfangreichen Unterlagen für eine Neuemission von 25,7 Millionen Aktien im Gesamtwert von bis zu 3,5 Milliarden Dollar am Dienstag entgegen den Erwartungen noch nicht gebilligt.

Die Registrierungsunterlagen, die von Google eingereicht worden waren, seien bis zum Schluss des Arbeitstages noch nicht für effektiv erklärt worden, erklärte SEC-Sprecher John Heine nach einem Bericht der US-Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg. Die Effektiverklärung der Aufsichtsbehörde ist aber für eine Erstemission von Aktien amerikanischer Unternehmen und deren Verkauf an Interessenten notwendig.

Google nahm keine Stellung. Die Gesellschaft hatte die SEC aufgefordert, ihre Unterlagen bis Dienstag um 16 Uhr Ortszeit (22 Uhr MESZ) für effektiv zu deklarieren. Da dies bisher nicht geschehen ist, kann Google auch seine auf einer ungewöhnlichen Auktion angebotenen Aktien noch nicht verkaufen und sie dann an der NASDAQ-Börse unter dem Aktienzeichen GOOG notieren lassen. Der angestrebte Verkaufspreis liegt zwischen 108 Dollar und 135 Dollar je Aktie.

An der Wall Street gab es Spekulationen über die Verzögerung. Die SEC und Google gaben keine Erläuterungen ab. Es ist nach Darstellung von Wertpapierexperten möglich, dass sich die SEC einfach mehr Zeit bei der Überprüfung der umfangreichen und mehrfach geänderten Unterlagen lassen wollte. Es sei auch denkbar, dass die SEC zusätzliche Informationen haben wolle.

Die Auktion war für Google von zahlreichen Pannen begleitet. Die SEC und bundesstaatliche Aufsichtsbehörden hatten im Zusammenhang mit der Verteilung von Aktien an Google-Mitarbeiter in früheren Jahren informelle Anfragen vorgenommen. Google hatte in der jüngsten Version seiner Emissionsunterlagen an die SEC auch ein Playboy-Interview im Wortlaut einbringen müssen, das möglicherweise gegen die staatlichen Schweigevorschriften während des langwierigen Börsengangs verstoßen hatte.

Die Google-Aktienauktion wird von insgesamt 28 Investmentbanken begleitet, die die bei der Versteigerung eingehenden Offerten der Kaufinteressenten seit vergangenem Freitag entgegengenommen haben. Dazu zählt auch die Deutsche Bank Securities.

Google selbst will bei dem Börsengang 14,14 Millionen Aktien verkaufen, während existierende Google-Aktionäre 11,55 Millionen Aktien unterbringen wollen. Sollte der angestrebte Preisrahmen erreicht werden, würde dies je nach tatsächlichem Verkaufskurs einen Gesamtemissionswert zwischen 2,8 Milliarden Dollar und 3,5 Milliarden Dollar (2,8 Milliarden Euro) bedeuten. Es wird allerdings nur ein kleiner Teil aller Google-Aktien bei dem Börsengang an freie Aktionäre verkauft. Google hat nach der Emission insgesamt 271,2 Millionen Aktien ausstehen. Der Gesamtwert aller Google-Aktien könnte bei Erreichen des Höchstpreises bis zu 36 Milliarden Dollar erreichen. (dpa)/ (tol)