Sun und Fujitsu arbeiten an neuer SPARC-Server-Linie

Sun hofft mit neuen Hardware-Kooperationen und neuen Software-Geschäftsmodellen auf bessere Zeiten; neue Systeme, die die Sun-Fire- und Fujitsu-Siemens-Primepower-Server ablösen sollen, entwickeln die Firmen gemeinsam.

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Von
  • Jürgen Kuri

Seit geraumer Zeit arbeiten Sun und Fujitsu bei der Entwicklung und Herstellung von Prozessoren mit der ursprünglich von Sun entwickelten SPARC-Architektur zusammen. Nun wollen die beiden Firmen ihre Kooperation ausdehnen -- und über das Joint-Venture Fujitsu-Siemens ist auch der deutsche Konzern Siemens mit im Boot.

Sun und Fujitsu wollen bis Mitte des Jahres 2006 die neue Server-Produktlinie, vorerst Advanced Product Line (APL) genannt, auf Basis von SPARC-Prozessoren und dem Solaris-Betriebssystem fertiggestellt haben. Sie soll dann sowohl Suns hauseigene Fire-Server als auch die Primepower-Server von Fujitsu-Siemens ablösen. Auch das Java Enterprise System, das als Ergänzung zu Arbeitsplatzsystemen eine Kombination aus Webservices, Netzwerkdiensten sowie Management- und Software-Verteilungsfunktionen liefert, ist unter anderem für die neuen Server vorgesehen.

Bis die APL-Server fertiggestellt sind, wollen Sun und Fujitsu die Produktlinien des Partners in den eigenen Vertrieb aufnehmen. Bei Abschluss des Vorhabens soll es dann von den beteiligten Firmen nur noch eine einzige, einheitliche Server-Linie geben, die Maschinen für alle denkbaren Einssatzzwecke bietet. Fujitsu-Siemens in Europa begrüßte bereits die Ankündigungen von Sun und der Muttergesellschaft Fujitsu: Ein wichtiger Bereich der erweiterten Zusammenarbeit werde auch die Einrichtung von Lösungszentren im EMEA-Markt (Europa, Naher Osten, Afrika) sein. Sie sollen auf Basis der APL-Server die Einführung und Einrichtung der Systeme von der Hardware bis zur Middleware betreuen.

Mit der Ankündigung der erweiterten Zusammenarbeit bei SPARC-Systemen setzte Sun seinen "Quartalsrundumschlag" fort, der von der Ankündigung von Abo-Modellen für Hard- und Software über die Vorstellung der zweiten Version der hauseigenen Linux-Distribution Java Desktop System sowie neuen Varianten des Java Enterprise System und der N1-Lösungen bis hin zu Java-RFID-Techniken sowie Identitäts-Management reichte. Auch bereits im Vorfeld bekannt gewordene neue Preismodelle für Regierungen wurden offiziell vorgestellt. Nach den im dritten Quartal erneut angelaufenen Verlusten möchte Sun mit solchen Ankündigungsfeuerwerken offensichtlich die Trendwende einleiten: Mit den neuen Geschäftsmodellen hofft Sun, nachdem man sich auch mit dem einstigen Erzfeind Microsoft einigte und eine Finanzspritze einstrich, wieder auf bessere Geschäfte. (jk)