Label uneins über Un-CDs

Universal Music Germany verzichtet bis auf weiteres auf kopiergeschützte Un-CDs, andere Labels experimentieren weiter mit ihren Kunden und dem CD-Standard.

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Von
  • Sven Hansen

Mit Kopierschutz versehene CDs sind für den ehrlichen Kunden oft ein Ärgernis: Die nicht standardkonformen Un-CDs verweigern die Musikwiedergabe in so manchem DVD-Spieler und Autoradio. Universal Music Germany (UMG) reagierte auf die Kundenbeschwerden und liefert die CDs des nationalen Repertoires vorerst ohne Kopierschutz aus: "Bei einem vernünftigen Kopierschutzverfahren muss das Verhältnis von Abspielbarkeit und Sicherheit stimmen. Das ist bei den derzeitigen Verfahren nicht der Fall", erklärte Jörg Nickl, Vice President of Communication Services bei UMG. Zeitweise wurden die CDs noch mit Kopierschutz-Logo ausgeliefert, obwohl sie keinen enthielten. Der Ausstieg bezieht sich nur auf das nationale Repertoire, "die Titel von Universal International können auch weiterhin mit einem Kopierschutz versehen sein", betonte Nickl weiter.

Während die Kopierschutzfront in Deutschland mit dem Ausscheren eines der Major Labels zu bröckeln scheint, werden in den bisher kaum "beschützten" USA weitere Versuche unternommen, den als kritisch geltenden Verbrauchern kopiergeschützte CDs schmackhaft zu machen. Mit SunnComm und Macrovision haben sich gleich zwei Kopierschutzspezialisten auf die Fahnen geschrieben, über neue Verfahren das limitierte Brennen von CDs zu ermöglichen. Nach zwei CD-Kopien soll Schluss sein, heißt es in US-Medien zu den neuen Kopierschutzvorhaben.

SunnComm hatte von sich reden gemacht, weil der hauseigene MediaMax-CD-3-Schutz durch das Drücken der Shift-Taste umgangen werden konnte. BMG will demnächst drei Alben mit verbessertem Schutz am US-Markt platzieren. Die CDs enthalten Tracks von Velvet Revolver, Angie Stone und Yung Wun -- wahrscheinlich werden nicht viele Kunden von dem Kopierschutz betroffen sein. (sha)