Globalfoundries auf Expansionskurs - auch in Dresden

Die ehemalige Chipfertigungssparte von AMD investiert in zusätzliche Produktionskapzitäten in Dresden und New York.

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Von
  • Benjamin Benz

Globalfoundries – die ehemalige Chipfertigungssparte von AMD – investiert in zusätzliche Produktionskapazitäten in Dresden und New York. Ihre Mutterfirma Advanced Technology Investment Company plant außerdem den Aufbau einer Chipfertigung in Abu Dhabi.

In Dresden soll ein dritter Reinraumkomplex für 45-nm-, 40-nm- und 28-nm-Prozesse entstehen, der die Kapazität von 50.000 auf 80.000 Wafer-Starts pro Monat erhöht. Das 10.000 m2 große Gebäude soll außerdem Raum für die Entwicklung des 22-nm-Prozesses bieten. Erste Produkte – mit den bisherigen Strukturgrößen – könnten in dem Anbau bereits 2011 vom Band laufen, wenn deutsche und europäische Behörden das erhoffte Beihilfepaket schnell bewilligen. Vorher will Globalfoundries nicht einmal mit dem Bau beginnen. Über das Investitionsvolumen kursieren Zahlen zwischen 1,3 und 2 Milliarden Euro. Dass Globalfoundries in Dresden weiter investieren will, ist schon länger bekannt.

Noch während des Baus bekommt die Fab 8 auf dem Luther Forest Technology Campus im US-Bundesstaat New York einen um 8000 m2 größeren Reinraum als ursprünglich geplant. Auf den dann 27.000 m2 ist genug Raum, um in einer späteren Ausbaustufe bis zu 60.000 Wafer – für 28-nm-, 22-nm- und 20-nm-Strukturen – pro Monat auf die Reise zu schicken. Fab 8 soll 2012 in Betrieb gehen und Anfang 2013 die Volumenfertigung aufnehmen. Den Beginn der Erweiterungsarbeiten an der Reinraumhülle macht Globalfoundries von einer Investitionszusage der Empire State Development Corporation und des Bundesstaats New York abhängig, hofft aber, im Verlauf des Junis anfangen zu können.

Zu guter Letzt plant Advanced Technology Investment Company – der Hauptanteilseigner von Globalfoundries, hinter dem letztlich die Investmentfirma Mubadala aus Abu Dhabi steckt –, ein "High-Tech-Cluster" in Abu Dhabi zu gründen. Wie genau dieses aussehen soll und worin die angekündigte "partnerschaftliche Zusammenarbeit" mit Globalfoundries besteht, ist noch nicht bekannt. Letztlich geht es ATIC aber darum, eine große Fab im Mittleren Osten aufzubauen. Ein drei Quadratkilometer großes Areal in der Nähe des Flughafens von Abu Dhabi habe man sich bereits gesichert.

Derzeit hat Globalfoundries Fabriken an drei Standorten: In Dresden laufen die ehemalige Fab 36 sowie die Fab 38 unter dem Namen Fab 1. Im US-Bundesstaat New York entsteht derzeit eine, als Fab4x noch von AMD konzipierte und als Fab 2 begonnene, nun aber in Fab 8 umbenannte, Anlage. Die Fabriken in Singapur mit den Fab-Nummern 2 bis 7 stammen aus der Anfang des Jahres erfolgten Verschmelzung mit dem Auftragsfertiger Chartered. Erst kürzlich gab es Spekulationen um einen Verkauf der IBM-Halbleiterfertigung an Globalfoundries. (bbe)