Wolfram Alpha goes iPad

Mit "Elements" ist die erste von mehreren neuen Tablet-Anwendungen der "Antwortmaschine" verfügbar.

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Gut ein Jahr ist es her, dass der Start von Wolfram Alpha für einigen Wirbel sorgte. Würde das neue Konzept des britischen Mathematikers Stephen Wolfram, Antworten auf User-Fragen aus einer gewaltigen Faktensammlung zu errechnen, den Suchmaschinenmarkt aufmischen? Längst hat sich die Aufregung gelegt, und die Zugriffszahlen dümpeln knapp unter dem Wert, den Wolfram Alpha im Mai 2009 erreichte. Auch wenn darin nicht Nutzungen durch andere Dienste – wie der Suchmaschine Bing von Microsoft – eingerechnet sind, bleibt festzuhalten: Der Knalleffekt ist verpufft.

Nun sollen das iPad und andere Tablet-PCs der „Antwortmaschine“ zum Durchbruch verhelfen, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe. Mit ihren zahlreichen Graphiken und Diagrammen in den Ergebnissen könnte sie eine ideale Anwendung für die neuen Allround-Lesegeräte sein, hoffen die Betreiber. „Tiefergehende Informationen sind jetzt mit einem Fingertippen erreichbar“, sagt Theodore Gray, Mitgründer von Wolfram Research.

Das erste Beispiel ist bereits fertig: eine Wolfram-Alpha-Anwendung für „The Elements“, Grays Buch über das Periodensystem. Während die gedruckte Ausgabe mit schicken Photos und Produktbeispielen für die chemischen Elemente glänzt, wartet die iPad-App mit einem Haufen von Buttons auf, die direkt zu Wolfram Alpha führen: Mit einer Fingerbewegung können Nutzer die Bilder, zum Beispiel von Wismutkristallen, vergrößern und gleich weiterklicken zu Schmelz- und Siedepunkten, zu endlosen Berechnungen und Molekülgraphiken der Verbindungen, die das Element enthalten. „Damit können Sie den klassischen Bildband um spannende und nützliche Dimension erweitern“, freut sich Gray.

Weitere solche Anwendungen seien geplant, versichert Gray, will aber keine genaueren Angaben machen. „Jedes Buch, dass quantifizierbare Fakten enthält, ist ein Kandidat für unser Konzept“, sagt er. „Die Verlage sparen sich damit eine eigene, aufwändige Infrastruktur, um solche erweiterten Bücher zu produzieren.“ Gerade für Schulbücher eigne sich die Einbindung von Wolfram Alpha, weil die Inhalte „geschützt“ seien.

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(bsc)