Politik prüft Pressefreiheit im App Store

Eine Arbeitsgruppe der Rundfunkkommission will prüfen, ob Apple dazu verpflichtet werden kann, journalistische Inhalte in seinen App Store aufzunehmen.

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Von
  • Peter Nonhoff-Arps

Nachdem Apple wiederholt Inhalte von Verlagen aus seinem App Store entfernt oder gar nicht erst zugelassen hat, prüft nun einem Bericht des Spiegel zufolge eine Arbeitsgruppe der Rundfunkkommission, ob der US-Konzern ähnlich wie Kabelnetzfirmen oder andere Plattformanbieter rechtlich dazu verpflichtet werden kann, entsprechende Inhalte in sein Angebot aufzunehmen. "Die inhaltliche Einflussnahme von Apple ist ein Verstoß gegen die Presse- und Meinungsfreiheit, den wir so nicht hinnehmen können", zitiert das Magazin Nikolaus Hill, Hamburgs Staatsrat für Medien.

Apple hatte in letzter Zeit nicht nur erotische Inhalte, sondern auch politische Karikaturen aus dem Angebot entfernt. Auch der deutschen Ausgabe des Playboy blieb bislang der Zugang zum App Store verwehrt, obwohl das Magazin eine abgemilderte App seines Videos mit zwei leicht bekleideten Frauen erstellt hatte. "Was am Kiosk verkäuflich ist, müsse auch im App Store angeboten werden können", so Playboy-Verlagschef Vernon von Klitzing. Die genauen Richtlinien, wonach entschieden wird, was erlaubt ist und was nicht, hat Apple bislang nicht transparent gemacht.

Der Springer-Verlag zeigt indes wieder entblößte Brüste – vor einigen Tagen waren derartige Bilder noch mit einem "Busenblitzer" kaschiert worden. Apple scheint also seine harte Haltung zumindest teilweise zu lockern. (pen)