Steuerzahler soll Mannesmann-Verkauf belohnen

Die Übernahme von Mannesmann kostete die britische Vodafone rund 200 Milliarden Euro. Die bilanzierten Verluste soll jetzt der deutsche Steuerzahler verringern.

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Anfang 2000 übernahm der britische Mobilfunkriese Vodafone nach der größten Übernahmeschlacht der deutsche Geschichte Mannesmann Mobilfunk für rund 200 Milliarden Euro. Nach dem Ende des Börsenbooms steht der Unternehmensteil nun jedoch nur noch mit einem wesentlich geringeren Wert in den Büchern. Dieser Vorgang als solcher ist völlig legal, da Beteiligungen nach deutschem Recht mit ihrem realistischen Wert bilanziert werden müssen.

Nach Informationen der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung will Vodafone nun die bilanzierten Verluste aus diesem Geschäft von der Steuer absetzen – und damit wohl auf Jahre hinaus keine Steuern mehr zahlen. Die Steuerbehörden haben nach Informationen der Zeitung zwar Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Entscheidung, lehnten einen Kommentar zu laufenden Verfahren jedoch grundsätzlich ab. Anzuzweifeln wäre nach Angaben der Zeitung der damalige Kurs von 309 Euro je Aktie, da dieser alleine das Ergebnis einer Spekulationsblase gewesen sei. Für rund ein Drittel dieses Werts waren die Aktien vor dem Beginn des Übernahmekampfes gehandelt worden. (ll)