Nokia unterstĂĽtzt Mozilla
Die Mozilla-Foundation hat anscheinend einen neuen Geldgeber gefunden: Ein Abkommen zwischen Nokia und der Mozilla-Foundation soll den Mini-Webbrowser Minimo finanzieren.
Die Mozilla-Foundation hat anscheinend einen neuen Geldgeber gefunden: Ein Abkommen zwischen Nokia und der Mozilla-Foundation soll neue Finanzierungsmöglichkeiten gesichert haben, will der US-Newsdienst CNet von informierter Seite erfahren haben. Danach finanziert der finnische Handy-Marktführer bei der Mozilla-Foundation ein Projekt, um einen Webbrowser für Handys auf Basis des Mozilla-Codes zu entwickeln.
Es gibt bereits einen arbeitsfähigen Prototypen des Projekts, das unter dem Namen Minimo läuft. Die vorläufige Zielvorgabe war ein Browser, der auf einem System mit 32 bis 64 MByte RAM unter Linux bei Nutzung des GTK-Toolkits arbeitet. Bereits im Februar veröffentlichten die Entwickler eine Version 0.1 für ARM-CPUs. Eine Beschreibung der Milestones verdeutlicht die weiteren Ziele des Projekts; dazu gaben die Projektleiter Doug Turner und Chris Hofmann auch eine genauere Darstellung in LinuxDevices, die etwa die Probleme mit der Speichernutzung detaillierter erklärt.
Weder von der Mozilla-Foundation noch von Nokia gibt es allerdings bislang Stellungnahmen zu dem Bericht, dass die Finnen das Projekt nun mit finanziellen Mitteln ausstatten. Nokia meinte lapidar, man sei aktiv an der Open-Source-Community beteiligt. Es sei selbstverständlich, dass man mehrere Optionen in Betracht ziehe, und eine Beteiligung bei Mozilla sei ein nahe liegender Schritt. Allerdings war Mozilla vor einiger Zeit auch schon wegen aufgeblähter, langsamer und schwer zu wartender Codebasis in die Kritik geraten -- was nicht nur dazu führte, dass Apple für seinen Safari-Browser auf KHTML statt auf den Mozilla-Code setzte, sondern auch zu einer mehrmaligen, grundlegenden Überarbeitung der Mozilla-Roadmap und dem Vorhaben, mit Firefox fürs Web und Thunderbird für die E-Mail schlanke und schnelle Anwendungen in den Vordergrund zu stellen.
Geldspritzen kann die Mozilla Foundation jedenfalls gebrauchen: Nach der Gründung der Organisation, die Websuite ebenso wie Standalone-Anwendungen für Webbrowser und E-Mail-Client nach dem Rückzug von AOL weiterführen soll, ist die Finanzierung nicht mehr so selbstverständlich wie noch zu Zeiten, als die Mozilla-Entwickler vom Netscape-Käufer AOL bezahlt wurden. Die Entwickler sahen die Produkte des Projekts eigentlich schon immer als Basis für die Entwicklung spezifischer Anwendungen durch Firmen oder selbstständige Vorhaben -- die Finanzierung von einzelnen Projekten bei der Mozilla-Foundation durch Firmen, die ihre spezifischen Bedürfnisse erfüllt sehen wollen, könnte dieses Modell wieder aufgreifen. (jk)