Luft- und Raumfahrtbranche sucht 1200 Ingenieure

Auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung (ILA) in Berlin, die am Dienstag offiziell eröffnet wird, wirbt die Industrie mit vielen offenen Stellen in der Branche. Erwartet werden bis zum 13. Juni rund 200.000 Messebesucher.

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  • dpa

Auf der größten deutschen Luftfahrtschau ILA wirbt die Industrie mit offenen Stellen in der Branche. 1200 Ingenieursstellen in der Luft- und Raumfahrt seien nicht besetzt, sagte der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI), Thomas Enders, am Montag in Berlin. Die ILA beginnt am Dienstag mit Rekordbeteiligung. Die Zahl von 1153 Ausstellern aus 47 Ländern zeige das Grundvertrauen der Unternehmen in das Wachstum der Luftfahrt, sagte Enders. Bis zum 13. Juni gibt es in Berlin-Schönefeld rund 300 Fluggeräte zu sehen, mehr als auf jeder anderen Luftfahrtschau der Welt. Die Veranstalter erwarten rund 200.000 Besucher.

Die ILA auf dem Nordgelände des Flughafens soll um 11 Uhr mit einem Rundgang von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) offiziell eröffnet werden. Traditionell zum Auftakt treffen sich auch die Minister der vier Airbus-Länder zu einer Tagung auf dem Messegelände. ILA-Partnerland ist dieses Jahr die Schweiz.

Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) erklärte, die ILA habe sich seit dem Umzug von Hannover nach Schönefeld 1992 von einer regionalen Messe zu einem international geachtet Branchentreffpunkt entwickelt. Auch nach der Eröffnung des neuen Großflughafens Berlin-Schönefeld voraussichtlich im kommenden Jahr soll die ILA in Berlin bleiben. Wie am Freitag entschieden wurde, weicht sie in den Schönefelder Ortsteil Selchow aus.

Mit knapp 300 Fluggeräten aller Größen und Klassen zeige die ILA das weltweit größte Angebot. Es seien rund 50 Prozent mehr Fluggeräte zu sehen als auf allen andern großen Luftfahrtschauen, berichtete Wolfgang Rogall von der Messe Berlin. ILA-Star ist der viel diskutierte europäische Militärtransporter A400M, der erstmals auf einer Messe gezeigt wird. Allerdings muss die A400M wegen des umfangreichen Testprogramms nach drei Tagen wieder abfliegen. Hoher technischer Aufwand und Mehrkosten zögern die Serienfertigung hinaus.

Dafür gibt es das größte Passagierflugzeug der Welt in drei Versionen zu sehen. Die A380 sei an allen Tagen dabei. Zudem werden die drei größten amerikanischen Transportflugzeuge (C130J, C-17 und C5) gezeigt.

Die ILA ist nach Angaben der Messe auch die größte Hubschrauber- Ausstellung in diesem Jahr. Bisher seien 68 Helikopter angemeldet. Traditionell ist die Raumfahrt stark vertreten. Im "Space-Pavillon" werde die Bedeutung der Raumfahrt zur Lösung von Problemen auf der Erde verdeutlicht. Zudem würden die Anwendungsfelder wie Erdbeobachtung, Navigation und Telekommunikation erläutert.

Ein enormes Interesse an der Messe gebe es bei mittelständischen Zulieferbetrieben. Rund 260 Aussteller würden im Vergleich zur ILA vor zwei Jahren ein Zuwachs von 60 Prozent bedeuten, berichtete Enders. Etwa die Hälfte der Unternehmen kämen aus dem Ausland. Großes Messe-Thema seien die Umweltauswirkungen der Luftfahrt. Es würden Projekte zur Einsparung von Energie und zur Lärmreduzierung vorgestellt.

Die ILA feierte im vergangenen Jahr 100-jähriges Jubiläum. An den drei Publikumstagen (11. bis 13. Juni) wird daran bei den Flugvorführungen erinnert. In einem großen Schauprogramm sollen Flugzeuge aus den jeweiligen Dekaden gezeigt werden. (pmz)