Marktforscher: Foldables kann man aktuell noch knicken

Hersteller faltbarer Displays haben ihre erste BlĂĽtezeit offenbar hinter sich. Marktforscher erwarten von Apple neue Impulse fĂĽr den Markt.

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Ein Mann hält einen Finger auf einen faltbaren Bildschirm eines Smartphones oder Tablets.

(Bild: ra2 studio / Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Kaum ein Thema wird bei Mobilfunkgeräten so kontrovers diskutiert wie die Frage, ob Smartphones mit faltbaren Displays ein Zukunftsmarkt sind. Bisher verfügbare Geräte haben ihre Fans, doch es gibt auch nicht wenige kritische Stimmen, die darin keinen Zukunftstrend sehen. Eine neue Erhebung von Marktforschern, die sich auf die Zulieferindustrie fokussieren, zeichnet ein eher trübes Bild von der nahen Zukunft. Es werden sogar Rückgänge erwartet. Aber alles stehe und falle damit, ob Apple erstmals ein Gerät mit faltbarem Display veröffentlicht - für diesen Fall erwarten die Marktforscher eine Blütezeit.

Laut der Analyse des Marktforschungsunternehmens DSCC stagniert der Markt fĂĽr faltbare Smartphones erstmals in 2024/2025. Nach insgesamt 40 Prozent Wachstum in den Jahren 2019 bis 2023 wird fĂĽr dieses Jahr nur noch mit einem Wachstum von fĂĽnf Prozent gerechnet. FĂĽr das Jahr 2025 wird sogar ein leichter RĂĽckgang von vier Prozent erwartet. Die Nachfrage stagniere aktuell bei etwa 22 Millionen Displays.

Die Gründe für die Entwicklung seien vielfältig. Samsung, mit 40 Prozent Marktführer bei den faltbaren Displays, verzeichne eine schwächere Nachfrage beim Galaxy Z Flip 6. Zudem konzentriere der Hersteller aus Südkorea seine Bemühungen auf sein Heimatland und Europa. Der chinesische Hersteller Huawei, mit 33 Prozent Marktanteil Nummer zwei, habe indes mit verspäteten Produkteinführungen zu kämpfen und habe weniger Displays beschafft. Motorola und Honor lägen mit einstelligen Marktanteilen weit abgeschlagen dahinter.

Eine Kehrtwende versprechen sich die Analysten von einem Markteintritt Apples, über den bereits seit Jahren spekuliert wird. Unklar bleibt bislang, ob der iPhone-Hersteller mit seinem Smartphone oder mit dem iPad einsteigen könnte – oder ob Apple die Technologie aus seinen Forschungslaboren überhaupt bis zur Marktreife bringt. Auch von faltbaren MacBooks ist zu lesen. Für den Fall, dass Apple in der zweiten Jahreshälfte 2026 erste Geräte herausbringt, erwarten die Experten ein Wachstum von 30 Prozent.

Das Wachstum wird nicht alleine Apple zugeschrieben. Laut Analyse gehe von einem Markteintritt Apples ein Signal aus, das auch andere Hersteller dazu motivieren würde, stärker auf Geräte mit faltbaren Displays zu setzen, was den Markt allgemein belebe.

Solcherlei Erwartungen sind freilich mit Skepsis zu sehen. Auch im Markt der Mixed-Reality-Headsets gingen Marktforscher und sogar Konkurrent Meta vor ein paar Jahren von einer deutliche Belebung infolge der damals noch spekulierten Vision Pro von Apple aus. Gegenwärtig ist von einem Boom in diesem Segment allerdings noch wenig zu spüren.

(mki)