Offizielle Download-Charts der Musikindustrie
Ab dem kommenden Freitag berücksichtigen die offiziellen deutschen Top-100-Single-Charts auch die Verkäufe der kommerziellen Musikportale. Mitte September sollen separate Download-Charts folgen.
Ab dem kommenden Freitag, den 27. August, berücksichtigen die offiziellen deutschen Top-100-Single-Charts von Media Control auch die Verkäufe der kommerziellen Musikportale. Die Zahl verkaufter Singles und aus legalen Online-Angeboten bezogene Titel werden von den Handelspartnern (inklusive Apple, OD2-Shops und anderen) elektronisch an Media Control GfK International geliefert, addiert und führen gemeinsam zu einer Chartposition. Dabei zählen sowohl einzelne Download-Titel als auch Download-"Singles" (mit mehreren Titeln) und Tracks aus Alben, die einzeln verkauft werden, heißt es in der Mitteilung des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft.
Inzwischen würden monatlich mehr als eine Million Musiktitel im Internet gekauft. "Für die Charts ist das eine wichtige Größenordnung. Mit den Download-Charts sind wir in Deutschland noch näher an den Vorlieben der Musikfans -- und die ersten in Europa", meint Gerd Gebhardt, Vorsitzender der deutschen Phonoverbände.
Separate "Offizielle Deutsche Download-Charts" soll es ab Mitte September geben. Zunächst werden hier nur einzelne Songs ("Singles") erfasst, die Berücksichtigung von Download-Alben sei jedoch in Vorbereitung und werde in einer zweiten Stufe realisiert. Da die deutsche Musikindustrie davon ausgeht, dass die kommerziellen Downloads bald den Markt für normale Singles überflügeln werden (der 2003 trotz starken Rückgangs immerhin 24 Millionen Stück umfasst haben soll), ist die Einbeziehung der kommerziellen Downloads in die Charts nach Ansicht der Branche ein konsequenter Schritt, um wieder eine zeitgemäßere Abbildung des Musikgeschmacks auf die Top 100 zu gewähren. (vza)