Fernwärme: Wie die klimaneutralen Netze der Zukunft aussehen

Die Energiewende wirkt sich auch auf Fernwärme aus. Wie sich Wärme in großem Maßstab klimafreundlich erzeugen lässt, zeigen die Pläne für Hamburg und Hannover.

Artikel verschenken
vorlesen Druckansicht 138 Kommentare lesen
Darstellung eines Fernwärmenetzes

(Bild: Erzeugt mit Adobe Firefly, Illustrator und Photoshop durch c't)

Lesezeit: 17 Min.
Inhaltsverzeichnis

Die kalte Jahreszeit bringt viele vertraute Bilder: buntes Herbstlaub, kürzere Tage und rauchende Schornsteine, die wohlige Wärme versprechen. Doch dieses Bild wird sich in den kommenden Jahren verändern. Denn vor allem in dicht besiedelten Gegenden wird die Heizungsanlage im Haus perspektivisch mit hoher Wahrscheinlichkeit verschwinden. Stattdessen wird die Wärmeversorgung durch Fernwärme realisiert. Aus dem Schornstein kommt dann: nichts.

Der Wärmebedarf privater Haushalte ist enorm. Im Jahr 2022 entfielen etwa 20 Prozent (474 Terawattstunden) des gesamten deutschen Energiebedarfs allein auf die Erzeugung von Raumwärme. Der Anteil erneuerbarer Energien daran: minimal. Bis zum Jahr 2045 wird sich das ändern. Denn bis dahin will Deutschland seinen CO₂-Ausstoß auf netto null reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, soll sich die Art des Heizens vielerorts ändern. In den typischen Einfamilien- und Reihenhaussiedlungen läuft es oftmals auf Wärmepumpen hinaus. In sehr dicht besiedelten Quartieren mit typischer Blockrandbebauung fehlt für diese Anlagen häufig jedoch der Platz. Hier kommt Fernwärme ins Spiel. Vor allem in Großstädten gibt es derartige Netze bereits, vielerorts sollen neue entstehen. Die Herausforderung: Auch Fernwärme muss ab 2045 auf fossile Energieträger verzichten. Wenn Sie meinen, dass das für Ihre Art des Heizens keine Rolle spielt: Perspektivisch soll der Anteil der per Fernwärme versorgten Gebäude deutlich steigen. Waren es im Jahr 2023 noch 6 Prozent oder etwa 1,2 Millionen Gebäude, sollen es 2045 zwischen 3,5 und 4 Millionen sein. Es ist also möglich, dass Sie langfristig betrachtet ebenfalls in einem Fernwärmegebiet wohnen.

Mehr zu Wärmewende
heise+ kompakt
  • Vor allem in GroĂźstädten werden Fernwärmenetze zukĂĽnftig von verschiedensten Wärmeerzeugern gespeist.
  • Regionen mit energieintensiver Industrie werden verstärkt Abwärme in ihre Fernwärmenetze einspeisen, Städte an groĂźen FlĂĽssen planen mit Flusswasser-Wärmepumpen.
  • Auch in Zukunft soll Wärmeenergie im Zweifelsfall durch Verbrennung produziert werden.

Was die Klimaziele für Fernwärmenetze und ihre Betreiber bedeuten, zeigen wir anhand der Beispiele Hamburg und Hannover. Beide Städte planen bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre ausschließlich klimaneutral produzierte Wärme einzuspeisen und parallel dazu die bestehenden Netze in großem Stil auszubauen. Wir erklären, welche Wärmequellen derzeit zum Einsatz kommen, wie deren Umweltbelastung ausfällt und welche Methoden für die Zukunft geplant sind. Ebenso gehen wir der Frage nach, wie umweltfreundlich oder klimaneutral Fernwärme in den beiden Beispielstädten – und vermutlich zahlreichen anderen – wirklich wird.

Das war die Leseprobe unseres heise-Plus-Artikels "Fernwärme: Wie die klimaneutralen Netze der Zukunft aussehen". Mit einem heise-Plus-Abo können Sie den ganzen Artikel lesen.