Betreutes Energiesparen (Update)

Mit Fremdsparen Geld verdienen will Kofler Energies, das Unternehmen des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des TV-Senders Premiere.

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Eine kontinuierliche Erfassung von Energieverbrauchsdaten soll beim Sparen helfen.

(Bild: Kofler Energies Club)

Durch Beratung, Information und weitere Hilfestellungen sollen zahlende Mitglieder des Kofler Energies Club ab Oktober Energie und Geld sparen. Der vom ehemaligen Yello-Strom-Chef Peter Vest geführte Club verlangt 75 Euro Jahresbeitrag von Privatleuten, verspricht aber mindestens 150 Euro an Einsparungen bereits im ersten Jahr. Der Kofler Energies Club rechnet überdies mit "Einsparungen von durchschnittlich 500 Euro pro Jahr und Mitgliedshaushalt". Bis Ende 2012 werden 1 Million Mitglieder erwartet.

Der Kofler Energies Club gehört zum Unternehmen Kofler Energies von Georg Kofler, dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden des privaten Fernsehsenders Premiere. Kofler Energies bietet schon jetzt Dienstleistungen rund ums Energiesparen und das Energiemanagement an, bisher aber nur für gewerbliche Kunden. Zu den Leistungen gehört die Analyse des Energieverbrauchs von Gebäuden, das Aushandeln billigerer Lieferverträge, eine Beratung für bauliche oder andere Energiesparmaßnahmen und die Installation der K.box, eines netzwerkfähigen Datenerfassungs- und Steuergerätes. Es misst über externe Sensoren nicht nur die aktuell bezogene elektrische Leistung, sondern auch den Verbrauch anderer Energieträger, etwa das von der Heizung verbrannte Erdgas.

Von der K.box soll es bald eine abgespeckte Version für die Mitglieder des Kofler Energies Club geben [–] allerdings ist die Installation nicht in der Jahresgebühr von 75 Euro enthalten. Was die kleine K.box genau leisten soll, lässt sich auf den Kofler-Energies-Webseiten bisher nicht herausfinden; in dem oben gezeigten Schaubild zur heimischen Energiedatenerfassung taucht sie nicht auf. Dort kommen andere Sensoren zum Einsatz, deren Daten Kofler Energies aggregiert und in leicht verständlicher Form über eine Webseite oder eine iPhone-App den Kunden zugänglich macht. Im Unterschied zu anderen "intelligenten Stromzählern" soll die K.box aber nicht nur den Verbrauch von anderen Energieträgern oder auch Wasser erfassen, sondern auch direkt per WLAN mit einem iPhone oder PC kommunizieren.

Der Kofler Energies Club verspricht zudem "Effizienztarife" für Strom und Gas; zur Firmengruppe Georg Kofler gehört etwa auch der Energieversorger Kofler Energies Power AG, die ehemalige Rhein-Ruhr Energie AG. Später soll es auch besonders effiziente Geräte unter der Marke K.line geben, die ihren aktuellen Energieverbrauch etwa "über ein einfaches LED-Ampelsystem am Gerät oder über das Effizienzcockpit der K.box" signalisieren. Die Analyse von zeitlich hoch aufgelösten Leistungsaufnahmedaten des zentralen Stromzählers ermöglicht es aber auch, einzelne Geräte anhand von Lastprofilen zu identifizieren (NIALM). Die EnBW-Tochterfirma Yello Strom offeriert bereits den intelligenten Stromzähler "Sparzähler online", der seine Daten beispielsweise an das Web-Portal iGoogle liefern kann. Dabei kooperiert Yello Strom außer mit Google auch mit Microsoft.

Der Kofler Energies Club setzt einige Konzepte und Verfahren um, über die schon länger diskutiert wird [–] beispielsweise Smart Metering (aber eben nicht nur bei Strom) oder Energiesparen ohne Investitionen, also durch Motivation und Coaching. Auch andere Firmen wollen Privathaushalte mit Energieverbrauchsanzeigen ausstatten, etwa mit Android-Tablets.

(Update:) Auch die Firma Ennovatis aus Großpösna offeriert mit der Smartbox ein universelles Meß- und Steuergerät für mehrere Energieträger sowie zahlreiche passende Erweiterungsmodule für das Energiemanagement. Der Energiesparclub der gemeinnützigen co2online GmbH zählt derweil bereits 22.000 Mitglieder. (ciw)