Studie: Wie stark KI die Brustkrebs-Früherkennung verbessern kann

In den USA wurde untersucht, inwieweit Künstliche Intelligenz bei Mammografien die Früherkennung von Brustkrebs verbessern kann. Jetzt liegen Ergebnisse vor.

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Beispiel für einen Verdachtsfall, der mit KI-Hilfe erkannt wurde

Beispiel für einen Verdachtsfall, der mit KI-Hilfe erkannt wurde

(Bild: Radiological Society of North America (RSNA) und DeepHealth)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz kann offenbar die Früherkennung von Brustkrebs signifikant verbessern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Radiological Society of North America (RSNA). Demnach sei die Krebserkennungsrate alleine durch den Einsatz von KI um 21 Prozent höher gewesen. Diese wurde eingesetzt, um ergänzend zum Mediziner die Aufnahmen des Mammografie-Screenings nach auffälligen Stellen zu untersuchen.

KI in der Mammografie eigne sich damit als "zweites Augenpaar" zur Unterstützung von Radiologen, heißt es in einer Mitteilung der RSNA. Diese stellte die Studie jetzt auf ihrer Jahrestagung vor. KI könne als Entscheidungshilfe und zur Risikovorhersage eingesetzt werden und biete noch weitere Vorteile. Wenn sich der Radiologe und die KI nicht einig waren, wurde ein weiterer Radiologe eingebunden, um die Bilder in Augenschein zu nehmen.

Infolge der KI-Erkennungen wurden mehr Frauen zu weiteren Untersuchungen in die Praxen einbestellt. Dabei erhärtete sich in vielen Fällen der Verdacht, sodass rasch die Behandlungen eingeleitet werden konnten. Eine britische Untersuchung war im Frühjahr ebenfalls zu dem Ergebnis gekommen, dass KI bei der Brustkrebs-Erkennung mehr Tumore findet.

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In die Studie flossen die Mammografie-Screenings von 747.604 Frauen ein, die in den USA in einem Zeitraum von 12 Monaten eine Untersuchung vornehmen ließen. In allen zehn klinischen Praxen, die teilnahmen, wurde eine deutlich höhere Krebserkennungsrate festgestellt. Das KI-unterstützte Brustkrebs-Screening mussten die Frauen selbst bezahlen, da die Kosten von Krankenkassen nicht übernommen werden.

"Diese Daten zeigen, dass viele Frauen KI gerne nutzen möchten, um ihre Screening-Mammografie zu verbessern, und wenn KI mit einer Sicherheitsüberprüfung gekoppelt wird, werden mehr Krebserkrankungen entdeckt", sagte der leitende Studienautor Dr. Gregory Sorensen laut der Pressemitteilung. Insgesamt würden sich bereits 36 Prozent der Frauen, die Zugang zur KI-unterstützten Untersuchung haben, dafür entscheiden.

In einem nächsten Schritt hoffen die Forscher, die Vorteile der KI in einer weiteren Studie noch genauer untersuchen zu können, um weitere belastbare Zahlen zu erhalten.

(mki)