W3C präsentiert Ethik-Leitfaden für nachhaltiges und offenes Web
Mit neuen Ethik-Regeln will das W3C die Grundwerte des World Wide Web stärken. Dazu fordert es den Schutz von Ressourcen und persönlichen Daten.
(Bild: Bild erstellt mit KI in Bing Image Creator durch heise online / dmk)
Das World Wide Web Consortium (W3C) hat ethische Grundregeln für das Web veröffentlicht. In diesen fordert das Konsortium Nachhaltigkeit, Privatsphäre und Zugriffsmöglichkeiten für unterschiedliche Plattformen. Die Prinzipien sollen als Leitfaden für ein ethisches Denken und Handeln innerhalb der Web-Branche dienen. Entwickler, Autoren und Prüfer der W3C-Community sind dazu aufgerufen, die Grundwerte des Webs zu berücksichtigen und über die Folgen ihres Handelns nachzudenken.
W3C: Das Web soll die Privatsphäre der Nutzer achten
Das W3C betrachtet das World Wide Web als eine Plattform, die Menschen unterstützt und einen gesellschaftlichen Nutzen schafft. Durch Kommunikation und Wissensaustausch soll eine vernetzte und informierte Gesellschaft entstehen. Zu diesem Zweck erarbeitete das W3C zwölf ethische Grundregeln. So fordert die Organisation den Schutz der Privatsphäre und persönlicher Daten. Den Nutzern sollen jederzeit die Konsequenzen bewusst sein, wenn sie ihre Daten angeben. Insgesamt dürfe das Web der Gesellschaft nicht schaden und müsse allen Menschen weltweit zugänglich sein.
Weiterhin fordert das W3C einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. Anbieter sollen die Nutzung von Rechenleistung und Speicherplatz minimieren und Geräte durch Rückwärtskompatibilität möglichst lange nutzbar machen. Ebenfalls müsse das Web über unterschiedliche Geräte, Betriebssysteme und Browser gleichermaßen zugänglich sein. Es sei wichtig, eine Zentralisierung des Webs bei großen Unternehmen zu verhindern. Nutzer sollen zudem Browser-Erweiterungen installieren und unerwünschte Inhalte, etwa Skripte oder Werbung, blockieren können. Mehr Privatsphäre und ein dezentrales Web forderte zuletzt auch W3C-Gründer Tim Berners-Lee.
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Ethik-Leitfaden ergänzt Design- und Privatsphäre-Richtlinien
Das W3C ist ein Gremium zur Standardisierung des World Wide Web. Es entwickelt technische Spezifikationen und spricht Empfehlungen zur Entwicklung von Websites aus. Bereits seit über zwei Jahren arbeitet die Technical Architecture Group, eine Arbeitsgruppe innerhalb des W3C, an dem Ethik-Regelwerk. Es bildet keinen formalen Standard, sondern ist ein Leitfaden, den das W3C formell geprüft hat und unterstützt. Er ergänzt technische Richtlinien, wie die Grundregeln zu Gestaltung und Privatsphäre.
(sfe)