Freitag: Intel-Foundry vor möglichem Spinoff, Glasfaser-Umstieg überambitioniert
Kein Dementi zur Intel-Spaltung + Kupfer-Glas-Migration dauert + VR-Headset mit Android XR + Laser gegen Drohnen + Microsoft pusht Outlook + Datenschutz-Podcast
(Bild: Maksim Shmeljov/Shutterstock.com)
Sollte die neue 18A-Fertigungstechnologie nicht erfolgreich sein, könnte Intel seine Chipfabriken auslagern. Dies haben Intels Interim-Chefs auf Anfrage zumindest nicht dementiert. Der vorherige Intel-CEO Pat Gelsinger hatte sich zuvor noch gegen die Abspaltung der eigenen Chipfertigung ausgesprochen. In Europa bezeichnen die Regulierungsbehörden das Ziel der EU-Kommission, bis 2030 die Kupfernetze abzuschalten, als "überambitioniert". Auch wegen Deutschland, denn hierzulande hat die Deutsche Telekom noch kein einschlägiges Datum genannt, anders als unsere Nachbarländer Dänemark und Frankreich, die bis 2030 auf Glasfaser migrieren. Bereits im nächsten Jahr bringt Samsung ein neues VR-Headset auf den Markt, das schwer an Apples Vision Pro erinnert. Die Basis ist Googles neues Betriebssystem Android XR, das jetzt für Entwickler verfügbar ist. Damit können nützliche Informationen aus dem Google-Universum ins Blickfeld projiziert werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
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Die beiden aktuellen Chefs von Chiphersteller Intel haben nach dem kürzlichen Aus des bisherigen CEO Pat Gelsinger zugegeben, dass das Unternehmen möglicherweise seine Chipfertigung ausgliedern wird. Einer der Gründe könnte mangelnder Erfolg der nächsten Stufe der selbst entwickelten 18A-Fertigungstechnologie sein. Die als Interim-CEOs tätige Doppelspitze hat dies zumindest nicht mehr ausgeschlossen. Intel ist in der Branche das einzige Unternehmen, das Computerchips sowohl selbst entwickelt als auch selbst produziert. Gelsinger hatte sich zuvor erfolgreich gegen den Spinoff der Foundry-Sparte gewehrt, doch jetzt schließt Intel die Abspaltung der Chipfertigung nicht mehr aus.
Aktuell gehen zehn europäische Länder – darunter acht EU-Staaten – davon aus, ihre Kupfernetze bis 2030 abschalten zu können. Das schreibt das Gremium europäischer Regulierungsstellen für elektronische Kommunikation (Gerek) zur Kupfer-Glasfaser-Migration. In 14 Ländern, von denen elf der EU angehören, haben die Netzbetreiber mit beträchtlichem Marktanteil noch keine Abschaltungspläne angekündigt. Damit sieht es nicht gut aus für den Plan der EU-Kommission, die Umstellung auf Glasfaser bis 2030 in der gesamten Gemeinschaft hinzubekommen. Dies sei "überambitioniert" aufgrund sehr unterschiedlicher Situationen in den einzelnen Mitgliedstaaten, so der Regulierer: EU-Plan zur Kupfer-Glas-Migration bis 2030 ist unrealistisch.
Google legt mit Android XR ein neues Betriebssystem für Augmented Reality (AR), Mixed Reality (MR) und Virtual Reality (VR) auf. Das System wurde zusammen mit Samsung und Qualcomm für XR-Hardware entwickelt. Parallel hat Samsung eine erste VR-Brille auf Grundlage des neuen Systems angekündigt, die unter dem Codenamen "Project Moohan" entwickelt wird. Die neue Google-Plattform ist für Entwickler ab sofort als Preview erhältlich. Mit Android XR auf VR-Headsets wie dem von Samsung verspricht Google nun immersive Erfahrungen mit den verschiedenen Google-Produkten und Android-Apps, die für XR optimiert werden sollen: Erstes VR-Headset auf Googles neuer Plattform Android XR kommt von Samsung.
Das britische Militär hat eine Hochenergielaserwaffe getestet, die auf einem gepanzerten Fahrzeug montiert ist und im mobilen Einsatz feindliche Drohnen abschießen kann. Mit der Laserwaffe können Drohnen bekämpft werden, die etwas mehr als einen Kilometer entfernt fliegen. Das System soll über "fortschrittliche Sensoren und Verfolgungssysteme" verfügen, die eine schnelle Zielerfassung ermöglichen. Die Laserwaffe sei portabel und könne von militärischen Fahrzeugen aus mobil agieren. Bei einem Test der Laserwaffe wurde die Wirksamkeit der Waffe auf dem Übungsplatz Radnor Range in Zentralwales nachgewiesen. Mit dem Laser konnten verschiedene Quadcopter-Drohnen vom Himmel geholt werden: Britisches Militär testet Laserwaffe gegen Drohnen.
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Microsoft beendet die Unterstützung für die populären Apps Windows Kalender, Windows Kontakte und Windows Mail zum 31. Dezember dieses Jahres. Nutzerinnen und Nutzern dient Microsoft als Ersatz das neue Outlook an. Man sei derzeit im Prozess, bestehende Nutzerinnen und Nutzer auf das neue Outlook für Windows umzuziehen. Nach dem 31.12. werden User nicht mehr in der Lage sein, mit Windows Mail und Kalender Mails zu senden oder zu empfangen. Das Support-Ende bedeutet jedoch auch, dass Microsoft keine Sicherheitsupdates für die Windows-Apps bereitstellen wird. Ein Wechsel auf unterstützte Anwendungen ist daher sinnvoll: Das Ende von Windows Kalender, Kontakte und Mail naht schnell.
Das Urteil des Bundesgerichtshofs (BGH) zum Schadensersatzanspruch aus Art. 82 der DSGVO beschäftigt nicht nur Juristen wie etwa im c't-Datenschutz-Podcast. Der BGH hatte sich mit der Frage beschäftigt, ob schon der bloße Kontrollverlust über eigene Daten einen immateriellen Schaden begründen kann. Anlass war ein Datenleak bei Facebook, bei dem Kriminelle über eine zu weit offene Schnittstelle an Nutzerdaten wie Namen, Telefonnummern und Adressen von über 500 Millionen Nutzern gelangten, darunter mutmaßlich sechs Millionen Deutsche. Über die vom BGH sehr niedrig angesetzten Hürden für immaterielle Schadensersatzansprüche und die Größenordnung von 100 Euro für Fälle ohne nachgewiesene Schäden sprechen wir in der Auslegungssache 124: 100 Euro pro Kontrollverlust?
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Auch noch wichtig:
- Das BSI konnte in die Kommunikation der BadBox-Malware eingreifen und 30.000 infizierte Geräte schützen: BSI legt Kommunikation von 30.000 BadBox-Drohnen lahm.
- Der Bundesrechnungshof sieht die Bundeswehr-IT-Services gefährdet. Das geht aus Bemerkungen der Behörde zur Haushaltsführung hervor: IT-Services der Bundeswehr gefährdet, bemängelt der Bundesrechnungshof.
- Ein Blick in den Tastaturcomputer Raspberry Pi 500 zeigt, dass Varianten mit M.2-SSD und Power-over-Ethernet (PoE) folgen könnten. Ein RP2040 steckt auch drin laut Teardown: Im Raspberry Pi 500 ist Platz für eine SSD und Ethernet-Speisung.
- LG stellt keine eigenständigen Abspielgeräte für UHD-Blu-rays mehr her. Bisherige Modelle werden abverkauft. Es ist der langsame Tod der UHD-Blu-ray: LG stellt seine Player ein.
- Dem humanoiden CUE6-Roboter von Toyota gelang ein Weitwurfrekord beim Basketball. Die Wurftechnik hatte der Roboter selbst gelernt für diesen Guinness-Rekord: Humanoider Toyota-Roboter erzielt Basketball-Weitwurfrekord.
- Apples jüngste Updates schließen viele Schwachstellen in iOS, macOS und iPadOS, darunter kritische. Für iOS 17 gibt es wohl keine Patches mehr: Apple stopft schwere Sicherheitslücken, kein Patch für iOS 17.
- Vor Weihnachten kommen einen Haufen Pakete an. Mit Python haben Sie aktuelle Zustellungen immer im Blick und lassen sich per Push-Nachricht informieren von Amazon und DHL: Pakete tracken mit Python.
- Unser Ryzen-9000-PC tritt in drei Varianten an. Sie können ihn für 4K-Gaming, hohe Leistung mit vielen CPU-Kernen oder eine Kombination aus beidem bauen. Das ist unser Bauvorschlag: Leistungsfähiger High-End-PC für Gaming und Computing.
- Toyotas als "urban SUV" angekündigtes E-Auto ist, trotz aller Kompaktheit, auch als 4WD erhältlich. Seine Batterien aus LFP-Zellen fassen 43 oder 61 kWh: Zuwachs bei den Kompakt-SUV mit Elektroauto Toyota Urban Cruiser.
- Robert Habeck schlägt vor, Elektromobilität auf verschiedenen Wegen zu fördern, Sahra Wagenknecht will den Kauf von Verbrennern finanziell unterstützen: Vorschläge zur Rettung der Autoindustrie aus der Politik.
(fds)