Google will bei Börsengang bis zu 3,3 Milliarden US-Dollar erlösen

Bei einem durchschnittlichen Aktienpreis von 121,5 US-Dollar würde der Börsenwert von Google bei 32,62 Milliarden US-Dollar liegen.

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  • dpa

Der Internet-Suchmaschinenbetreiber Google will mit einem Erlös von bis zu 3,3 Milliarden US-Dollar (2,7 Milliarden Euro) den größten Börsengang seit dem Platzen der Technologie-Blase landen. Das Unternehmen legte die Preisspanne für die ungewöhnliche Internet-Auktion seiner Aktien auf 108 bis 135 US-Dollar fest. Google platziert mit 24,6 Millionen Aktien neun Prozent seines Kapitals, wie heute in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC verlautete.

Bei einem durchschnittlichen Aktienpreis von 121,5 US-Dollar würde der Börsenwert von Google bei 32,62 Milliarden US-Dollar liegen. Der angenommene Marktwert von Google wäre damit zum Beispiel doppelt so hoch wie der von Bayer. Am oberen Ende der Preisspanne würde das Unternehmen mit knapp 37 Milliarden US-Dollar bewertet. Google- Konkurrent Yahoo ist derzeit allerding mit rund 40 Milliarden US-Dollar mehr wert. Google finanziert sich fast ausschließlich über Werbeeinnahmen.

"Die Frage ist nicht, was das Unternehmen wert ist, sondern was die Leute dafür zahlen wollen", sagte Kevin Calabrese, ein Analyst der Argus Research in News York. Durch die Online-Platzierung, an der auch Privatleute teilnehmen können, will Google mögliche Finanzskandale um die Rolle von Investmentbanken verhindern, wie sie zu Zeiten des New-Economy-Booms mehrfach vorkamen. An der Auktion kann man nur in den USA teilnehmen.

Von den angebotenen 24,6 Millionen Aktien stammen 10,5 Millionen von den Altaktionären. Die neuen Aktionäre werden allerdings eine Art "Anteilseigner zweiter Klasse" sein: Bei dem Börsengang werden ausschließlich Aktien der Klasse A zugeteilt, die nur über eine Stimme verfügen. Der Löwenanteil der Google-Aktien -- 231,5 Millionen von insgesamt 268,5 Millionen Stück -- sind aber Papiere der Klasse B mit zehn Stimmen. Vor allem solche Aktien halten die Google-Gründer Larry Page und Sergey Brin. Durch das Zwei-Klassen-System wollen sie sich den weiteren Einfluss auf das Unternehmen sichern.

Google würde bei einem durchschnittlichen Aktienpreis von 121,5 US-Dollar durch die neuen Aktionäre 1,72 Milliarden US-Dollar zufließen. Über die geplante Verwendung des frischen Kapitals machte Google keine Angaben. "Wir haben derzeit keine konkreten Pläne für die Verwendung des Erlöses", hieß es. Übernahmen seien aber nicht ausgeschlossen.

Die Zahlung einer Dividende sei auf absehbare Zeit nicht geplant, hieß es weiter. Der Börsengang wird unter anderem von Morgan Stanley und Credit Suisse First Boston begleitet. Die Deutsche Bank ist ebenfalls bei der Unterbringung der Aktien dabei. Die Aktie von Google soll an der US-Technologiebörse NASDAQ notiert werden. Als Börsenkürzel ist "GOOG" geplant. (dpa) / (anw)